Überschwemmungen in Südfrankreich: Zwei Deutsche weiter in Gewahrsam

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Frankreich,

Nach den Überschwemmungen in Südfrankrecih sind die beiden festgenommenen Deutschen immer noch in Polizeigewahrsam.

Ein Polizist untersucht einen durch Überschwemmungen beschädigten Wohnwagen in Südfrankreich.
Ein Polizist untersucht einen durch Überschwemmungen beschädigten Wohnwagen in Südfrankreich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei deutsche Campingplatz-Betreiber sind noch in Polizeigewahrsam in Südfrankreich.
  • Gegen sie wird unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.

Nach der Überschwemmung eines deutschen Ferienlagers in Südfrankreich sind zwei Verantwortliche weiter in Polizeigewahrsam. Staatsanwalt Eric Maurel sagte am Samstag der Nachrichtenagentur AFP, die Ermittlungen hätten ergeben, dass das Gelände des Ferienlagers in Saint-Julien-de-Peyrolas am Fluss Ardèche in einem überschwemmungsgefährdeten Gebiet lag und dass die Betreiber dies wussten.

Nach Angaben der französischen Behörden wurden insgesamt 184 Menschen gerettet, die sich in dem deutschen Zeltlager und auf zwei angrenzenden Campingplätzen aufhielten. Neun deutsche Kinder und Jugendliche wurden nach Behördenangaben leicht verletzt, rund hundert wurden psychologisch betreut.

Die Staatsanwalt ermittelt gegen den Vorsitzenden und den stellvertretenden Vorsitzenden der Jugendförderung St. Antonius aus Leverkusen unter anderem wegen fahrlässiger Körperverletzung und Betreibens eines Campingplatzes ohne behördliche Genehmigung. Die beiden Deutschen sind seit Donnerstagabend in Polizeigewahrsam.

Ein Betreuer des Ferienlagers wird vermisst, seit der Campingplatz in Saint-Julien-de-Peyrolas am Donnerstag nach heftigen Regenfällen überschwemmt wurde. Sein Wohnwagen wurde vom Wasser mitgerissen und später zerstört aufgefunden. Nach dem 66-Jährigen Mann wurde am Samstag weiter gesucht.

184 Menschen gerettet

Auf dem Campingplatz spielten sich nach Angaben der Feuerwehr dramatische Szenen ab. Verängstigte Menschen klammerten sich an Bäume, um nicht von den Fluten weggerissen zu werden.

Die Gemeinde wirft den deutschen Betreibern vor, ihren Zeltplatz zu nah an einen Seitenarm der Ardèche gebaut zu haben, der sich nach den Regenfällen in einen reissenden Strom verwandelte. Die Behörden hatten die Deutschen nach eigenen Angaben 48 Stunden vor dem Drama vor einer möglichen Überschwemmung ihres Campingplatzes gewarnt, der demnach nur knapp über dem Wasserspiegel liegt.

Der Bürgermeister schaltete wegen der angekündigten Unwetter nach Angaben der Staatsanwaltschaft sogar das zuständige Verwaltungsgericht ein. Dennoch befanden sich noch zahlreiche Kinder und Jugendliche auf dem Zeltplatz, als der Fluss über die Ufer trat.

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