Ufo fordert Verhandlungen mit Lufthansa
Das Wichtigste in Kürze
- Im Dauerstreit mit dem Lufthansa-Konzern hat die Flugbegleitergewerkschaft Ufo erneut mit Streiks gedroht.
Sollte das Unternehmen nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren, werde die Gewerkschaft «am 14. Oktober über die Arbeitskampfmassnahmen im LH-Konzern informieren», teilte Ufo-Tarifvorstand Daniel Flohr am Freitag mit. Lufthansa und ihre Tochter Eurowings lehnen es seit Monaten ab, mit der Ufo Tarifverhandlungen zu führen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Gewerkschaft Tarifverträge bei der Lufthansa rechtmässig gekündigt hat.
In diesem Punkt sieht sich Ufo nach einer Entscheidung des Arbeitsgerichtes Frankfurt nun gestärkt. Lufthansa wollte feststellen lassen, dass die Tarifverträge nicht gekündigt seien. Das Gericht wies die Anträge ab. Das Unternehmen bestätigte die Entscheidung und prüft, dagegen Rechtsmittel einzulegen. «Dass ein zweites Gericht die Sache völlig anders sieht, halte ich für unwahrscheinlich», sagte Ufo-Vorstand Flohr.
Im August hatte Lufthansa zudem einen Antrag beim Landesarbeitsgericht Frankfurt eingereicht, um den Status der Ufo als Gewerkschaft gerichtlich überprüfen lassen. Das Unternehmen argumentiert, die Gewerkschaft habe seit Monaten keinen vertretungsberechtigten Vorstand eingesetzt und sei damit nicht in der Lage, ihre Rolle als Tarifpartner auszufüllen.
Vorausgegangen war ein heftiger Führungsstreit in der Spartengewerkschaft, in dessen Verlauf zahlreiche Mitglieder des Vorstands wie auch des Beirates zurückgetreten sind, darunter der langjährige Gewerkschaftschef Nicoley Baublies. Die Ufo hatte wegen der Zweifel an ihrer Führung eine bereits begonnene Urabstimmung über Streiks des Kabinenpersonals bei Eurowings Ende Juli ausgesetzt.