Ukraine Krieg: Russische TV-Aktivistin erzählte Freundin von Plan
Die Frau, die im russischen Staats-TV gegen den Ukraine-Krieg protestierte, hatte einer Freundin von ihren Plänen erzählt. «Die Wut hat sich in ihr angestaut.»
Das Wichtigste in Kürze
- Am Montag hat eine Frau eine Sendung in Russland mit einer Protest-Aktion unterbrochen.
- Sie wurde festgenommen und verurteilt.
- Eine Freundin erzählt nun, dass sie die Aktion tagelang geplant hatte.
Die TV-Mitarbeiterin, die am Montag eine Sendung im russischen Staatsfernsehen unterbrochen hat, wurde heute schon zu einer Geldstrafe verurteilt. Umgerechnet 264 Franken Busse muss Marina Ovsyannikova zahlen.
Auf dem Plakat, das sie in die Kamera hielt, stand die Botschaft: «Stoppt den Krieg, glaubt der Propaganda nicht, hier werdet ihr belogen.»
Jetzt kommt raus: Der Protest war lange geplant! Das hat eine Freundin, die anonym bleiben will, dem britischen «Guardian» anvertraut.
«Vor zwei Tagen sagte sie mir, dass sie es tun wird», so die Quelle. Sie zeigt der Zeitung mehrere Nachrichten, die die beiden dazu ausgetauscht hatten. Darin hatte Ovsyannikova ihren Unmut über den Ukraine-Krieg kundgetan – sie selbst ist halbe Ukrainerin. «Die Wut hat sich in ihr angestaut, seit der Krieg begonnen hat.»
Aktivistin über Ukraine-Krieg: «Russland ist Aggressor»
Vor dem Protest hatte Ovsyannikova ein Video aufgenommen, in dem sie die Hintergründe ihrer Aktion erklärte. Darin sagte sie: «Das, was jetzt in der Ukraine geschieht, ist ein Verbrechen.»
Russland sei dieser Aggressor. «Und die Verantwortung für diese Aggression liegt nur auf dem Gewissen eines Menschen – dieser Mensch ist Wladimir Putin.»
Weiter gab sie an, zu bereuen, je beim russischen Staatsfernsehen gearbeitet zu haben. «In den vergangenen Jahren habe ich leider beim Ersten Kanal gearbeitet und mich mit Kreml-Propaganda beschäftigt.»
Sie schäme sich jetzt sehr dafür. «Ich schäme mich dafür, dass ich zuliess, dass vom TV-Bildschirm gelogen wurde. Ich schäme mich dafür, dass ich zuliess, dass Russen in Zombies verwandelt wurden.»