Ukraine warnt vor Einmarsch russischer Soldaten

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Angeblich befinden sich 115'000 Soldaten an der Grenze – die Ukraine warnt vor dem Einmarsch Russland in das Land.

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Rund 1200 Leichen wurden rund um Kiew gefunden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine warnte vor einem möglichen Einmarsch Russlands in ihr Land.
  • Angeblich sollen sich 115'000 Soldaten auf russischem Gebiet an der Grenze befinden.

Die Ukraine hat kurz vor einem Nato-Treffen vor einem möglichen Einmarsch Russlands in ihr Land gewarnt. «Im schlimmsten Fall versucht Russland, die Grenzen in Europa mit Gewalt neu zu ziehen, wie es das 2008 in Georgien und 2014 in der Ukraine bereits tat», sagte Aussenminister Dmytro Kuleba am Montag in Kiew. Er nannte die Zahl von angeblich 115'000 Soldaten auf russischem Gebiet an der gemeinsamen Grenze. In der vorigen Woche war in der Ukraine noch von 92'000 Soldaten die Rede. Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. «Was wir jetzt sehen, ist sehr ernst», meinte der Minister.

Der Grossteil der Militärtechnik sei bereits seit dem Frühjahr in ukrainischer Nähe, behauptete der Minister. Unter anderem seien Panzer, Artillerie, Flugzeuge und Geräte für «elektronische Kriegführung» darunter. Belege dafür brachte der Diplomat nicht.

Ukraine will politische Lösung

Gleichzeitig wies Kuleba russische Vorwürfe zurück, dass Kiew einen Angriff auf die von prorussischen Separatisten kontrollierten Teile der Ostukraine vorbereite. «Die Ukraine hat keine Pläne für irgendeine militärische Offensive im Donbass», sagte der 40-Jährige. Kiew sei weiter an einer politischen Lösung interessiert.

Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, bei einer Pressekonferenz. Foto: Leah Millis/Pool Reuters via AP/dpa
Dmytro Kuleba, Aussenminister der Ukraine, bei einer Pressekonferenz. Foto: Leah Millis/Pool Reuters via AP/dpa - sda - Keystone/Pool Reuters via AP/Leah Millis

Am vergangenen Freitag hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj noch Berichte über eine angebliche russische Invasion als «Panikmache» zurückgewiesen. «Ich halte die Situation jetzt für nicht schlechter als im Frühling.» Zuvor hatten vor allem US-amerikanische Medienberichte eine angebliche Eskalation des seit 2014 währenden Konflikts zwischen Russland und der Ukraine nahegelegt.

Moskau hatte geäusserte Sorgen über «grosse und ungewöhnliche» russische Truppenkonzentrationen in der Nähe der Grenze zur Ukraine bereits zurückgewiesen. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte zuletzt von «gezielt gestreuten Desinformationen» gesprochen. Die Aussenminister der 30 Nato-Staaten kommen an diesem Dienstag zu einer zweitägigen Tagung in der lettischen Hauptstadt Riga zusammen.

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