Umfrage: Leichte Verluste für Schwarz und Rot in Deutschland
CDU/CSU und SPD erleiden kurz vor der Bundestagswahl Verluste in den Umfragen.

Christdemokraten und Sozialdemokraten büssen kurz vor der deutschen Bundestagswahl einer neuen Umfrage zufolge in der Wählergunst ein. Laut Trendbarometer von RTL und ntv fallen CDU und CSU von Oppositionsführer Friedrich Merz in der Sonntagsfrage um einen Prozentpunkt auf 29 Prozent. Die SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz verliert ebenfalls einen Punkt und steht bei 15 Prozent.
Für eine «schwarz-rote» Koalition würde es demnach knapp. Eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen wäre nach den Forsa-Zahlen nicht möglich. Die Grünen stagnieren in der Umfrage bei 13 Prozent.
AfD gewinnt, FDP muss zittern
Zulegen dagegen können AfD und Linke. Die rechtspopulistische AfD liegt mit einem Plus von einem Punkt und 21 Prozent Zustimmung weiter klar auf Platz 2. Die Partei Die Linke steht mit ebenfalls einem Punkt mehr bei acht Prozent und zöge sicher in den Bundestag ein.
Zittern dagegen muss die FDP (Liberale), die laut Forsa weiter bei fünf Prozent liegt. Für das links-nationalistische Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), eine im vorigen Jahr erfolgreiche Abspaltung der Linken, würde nit drei Prozent Zustimmung nicht reichen.
Für den Einzug ins Parlament gilt die Fünf-Prozent-Hürde. Laut Forsa wissen allerdings 22 Prozent der Wähler noch immer nicht, wie sie am Sonntag abstimmen wollen.
Unentschlossene Wähler und Kanzlerpräferenzen
Das Meinungsforschungsinstitut befragte vom 17. bis 20. Februar 2002 Wahlberechtigte. Bei der Frage, wen die Menschen am liebsten als Kanzler oder Kanzlerin sähen, nannten 26 Prozent CDU/CSU-Kanzlerkandidat Merz (+1 im Vergleich zur vorherigen Befragung).
Grünen-Kandidat Robert Habeck kommt auf 21 Prozent (-2), Kanzler Scholz (SPD) auf 16 Prozent (-1) und AfD-Kandidatin Alice Weidel auf 15 Prozent (+1).
Vorzeitige Bundestagswahl
Wahlumfragen sind generell mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.
Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen für den Wahlausgang. Die Bundestagswahl war vorgezogen worden, nachdem Scholz' Ampel-Koalition (SPD, FDP, Grüne) im vorigen November am Streit um den Bundeshaushalt zerbrochen war.