Umstrittenes Afrikamuseum in Belgien wieder eröffnet

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Belgien,

Das Afrikamuseum in Tervuren bei Brüssel wurde nach mehrjährigen Umbauarbeiten für über 73 Millionen Franken heute Samstag eröffnet.

Blick während eines Presserundgangs auf Ausstellungsstücke im Afrika-Museum.
Nach knapp fünfjährigen Renovierungs- und Erweiterungsarbeiten wird das Museum am 08.12. wieder eröffnet. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Samstag wurde das Afrikamuseum bei Brüssel eröffnet.
  • Die Wiedereröffnung findet vor dem Kontext einer Debatte um Kolonialkunst statt.

Das umstrittene Afrikamuseum in Tervuren bei Brüssel ist nach mehrjährigen Umbauarbeiten heute Samstag eröffnet worden. Das Gebäude, das Anfang Dezember 2013 geschlossen wurde, hat seine Fläche von 6000 auf 11'000 Quadratmeter verdoppelt.

Dabei fand auch eine ideologische Erneuerung statt: Man sei von einem Kolonialmuseum zu einem Museum des zeitgenössischen Afrikas geworden, wie Guido Gryseels sagte, der Direktor des Museums, das als eines der grössten seiner Art gilt.

Über 73 Millionen Franken

Die Kosten der Renovierung und Erweiterung durch einen riesigen Empfangsbereich mit Restaurant in einem ausgegliederten Glasbau sollen sich auf umgerechnet über 73 Millionen Franken belaufen. Neben zahlreichen Werken gibt es nun auch Säle, in denen es um die afrikanische Diaspora und die Kolonialgeschichte des Kongos geht, der bis 1960 eine belgische Kolonie war.

Die Wiedereröffnung findet vor dem Kontext einer neu entfachten Debatte um Kolonialkunst statt. Das Anfang des 20. Jahrhunderts entstandene Museum geht auf den belgischen König Leopold II. zurück.

Der Grossteil der Werke stammt aus dem Kongo. Unter der Herrschaft Leopolds wurde das Land systematisch ausgeplündert, Millionen Afrikaner kamen unter der Terrorherrschaft ums Leben. 

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