UN-Generalsekretär fordert: Schluss mit fossiler Propaganda!

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USA,

UN-Generalsekretär Guterres kritisiert die Branche fossiler Brennstoffe stark. Dafür erhält er Lob aus der Wissenschaft.

Guterres
UN-Generalsekretär Antonio Guterres. - keystone

Wissenschaftler und Klimaschützer haben die scharfe Kritik von UN-Generalsekretär António Guterres an der Branche für fossile Brennstoffe begrüsst. «Gelder fossiler Konzerne stecken überall drin und machen die ehrgeizigen Klimaschutzmassnahmen, die wir laut Wissenschaft brauchen, schwierig oder unmöglich», sagte Timmons Roberts, Professor an der US-amerikanischen Brown University. Die PR-Aktivitäten der Branche seien verheerend.

«PR-Firmen, Medienhäuser, Beratungsfirmen, Anwaltskanzleien und Finanzakteure profitieren von fossilem Marketing und verhindern so den Aufbau einer lebenswerten Zukunft ohne Kohle, Öl und Gas.» Guterres hatte der Industrie am Mittwoch vorgeworfen, den Übergang zu erneuerbaren Energien absichtlich mit Fehlinformationen zu behindern.

Er rief zum Boykott auf: Die Werbebranche solle keine Aufträge mehr aus der Industrie annehmen, Medien und Technologieunternehmen sollten keine Werbung aus der Branche mehr annehmen. Von Regierungen verlangte er ein Werbeverbot und Finanzinstituten legte er nahe, sich abzuwenden und stattdessen in erneuerbare Energien zu investieren.

Guterres' konkrete Schritte gegen Klimachaos

Er nannte mehr als 30 konkrete nötige Schritte, um die Erderwärmung zu begrenzen und die Welt vor mehr Klimachaos zu bewahren. Die Konflikte in der Ukraine, in Gaza und anderswo hätten das Klimathema verdrängt, es sei aber eine Bedrohung für die Menschheit und müsse höchste Priorität behalten.

«Wir spielen mit unserem Planeten russisches Roulette», sagte er. «Wir brauchen eine Ausfahrt vom Highway zur Klimahölle.» Tom Holen von der Denkfabrik InfluenceMap für Klimaschutz sagte: «Wir wissen, dass fossile Konzerne ausgeklügelte Kommunikationsstrategien nutzen, um Klimaschutz zu verhindern und den Status quo zu erhalten.

Regierungen müssen handeln und dafür sorgen, dass endlich Massnahmen ergriffen werden, die verhindern, dass mächtige Interessengruppen Klimaschutz blockieren.» Michael Khoo von der Umweltorganisation Friends of the Earth beschäftigt sich mit Klima-Desinformation.

Ein Werbeverbot für Fossile?

«Es gibt keinen Grund, dass Tech-Konzerne wie Google bei Klima-Suchanfragen Propaganda für fossile Brennstoffe ausspucken sollten», sagte er. «Regierungen weltweit sollten ein Werbeverbot für Fossile erlassen – ähnlich wie beim Umgang mit Tabakwerbung.»

Guterres sagte nach seiner Rede, jeder Einzelne müsse sich engagieren: Bei Wahlen, um Politikerinnen und Politiker an die Macht zu bringen, die es mit dem Klimawandel ernst meinten und durch eigenes Engagement für mehr Klimaschutz. Er bedankte sich bei jungen Leuten, die dies täten.

«Ihr steht auf der richtigen Seite der Geschichte», sagte er. «Macht weiter.» Er bezog sich in seiner Rede auf drei am Mittwoch veröffentlichte Klimaberichte mit besorgniserregenden Ergebnissen.

Klimawandel beschleunigt

Danach hat sich der Klimawandel beschleunigt. Die globale Durchschnittstemperatur stieg nach der IGCC-Studie von 2014 bis 2023 um 0,26 Grad, nach 0,20 Grad in der Dekade davor. Der Mai war der zwölfte Monat in Folge, in dem die globale Durchschnittstemperatur einen Rekordwert für den jeweiligen Monat erreichte,

wie der EU-Klimawandeldienst Copernicus mitteilte. Der Rekord beziehe sich mindestens auf den zurückliegenden Zeitraum seit 1850. Die Weltwetterorganisation WMO rechnet nun mit 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit damit, dass eines der nächsten fünf Jahre 1,5 oder mehr Grad wärmer ist als die Welt es in vorindustrieller Zeit war.

2023 war das bislang heisseste Jahr mit plus 1,45 Grad gegenüber dem Zeitraum 1850 bis 1900.

Kommentare

User #9920 (nicht angemeldet)

die UNO ist völlig unwissenschaftlich und nur mehr politisch degeneriert. denn: Nur so zum wissenschaftlichen Nachdenken: Bei Popper läuft es darauf hinaus, dass man versuchen muss, auch eigene Theorien zu falsifizieren oder zumindest anzugeben, wie sie falsifiziert werden könnten. Der menschgemachte Klimawandel ist nicht einmal falsifizierbar…sieht man, wenn man die Temperaturvorhersagen von vor 30 Jahren mit heute, den aktuellen Temperaturen vergleicht…alle Schriften zum menschgemachten Klimawandel sind bisher nur Glaube und fundamentalistische Religion, keine Wissenschaft! Da die gepriesenen Klimamodelle, wenn sie nach 10 oder 20 Jahren überprüft werden, falsche Prognosen machten (lest die alten Zeitungen!), sind sie bereits falsifiziert...aber wir verschleudern Milliarden an Steuergeld für unbewiesen Spekulationen., daher sind die neuen Prognosen: in 50 Jahren oder in 100 Jahren..also nicht mehr falsifizierbar...und das Geld vom dunkelgrünen CO2-Ablasshandel kann weiter fliessen. Weiters hatte die Atmosphäre der Erde vor 52 mio Jahren 1500 (!) ppm CO2 und das Leben boomte nur so, jetzt haben wir gerade mal 415 ppm.. wer es wissen will, soll dieses nachgoogeln, die andern können ja weiter glauben und CO2-Ablass zahlen..( wiki.bildungsserver.de/klimawandel). Die Angst ist eben ein gutes Geschäft!

User #3847 (nicht angemeldet)

Die Schweiz sollte aus der UNO austreten. Hat gekostet und geschadet bisher.

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