Die Zwischenbilanz für das Sommerreisegeschäft fällt nach dem starken Vorjahr bislang eher mager aus. Dennoch sieht die Tourismusbranche keinen Grund zur Sorge.
Touristen sonnen sich am Strand von El Arenal, einem der Hauptziele für deutsche und niederländische Touristen während der Sommersaison. Foto: Clara Margais
Touristen sonnen sich am Strand von El Arenal, einem der Hauptziele für deutsche und niederländische Touristen während der Sommersaison. Foto: Clara Margais - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundesbürger gelten als Reise-Champions.
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Doch bislang schwächelt die Nachfrage nach Sommerurlaub. Auch wenn die Reiselaune Umfragen zufolge gross ist, liegt das Geschäft mit Sonne, Strand und Meer zum Jahresanfang leicht im Minus.

Dabei gelten die drei ersten Monate traditionell als starke Buchungszeit. Können Kurzentschlossene auf zahlreiche Last-Minute-Schnäppchen hoffen?

«Insgesamt sind 58 Prozent des letztjährigen Sommerumsatzes zum jetzigen Zeitpunkt gebucht. Es steht also noch reichlich Umsatzvolumen aus, das es zu erobern gilt», erläutern die GfK-Konsumforscher. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) wertet die Daten von klassischen Reisebüros, Onlineportalen der Veranstalter und Internetportalen mit Pauschalreiseschwerpunkt aus.

Demnach lag der Buchungsumsatz für die Sommersaison bis Ende März ein Prozent unter dem sehr starken Vorjahreszeitraum. Die Ende April auslaufende Wintersaison weist bislang dagegen ein Umsatzplus von 4 Prozent auf.

Gegen den Trend steigt allerdings die Nachfrage nach Sommerurlaub im eigenen Land. Bis Ende März berechnete die GfK ein Umsatzplus von 3 Prozent für die schönsten Wochen des Jahres zwischen Ostsee und Alpen. «Der Rekordsommer im letzten Jahr beschert auch dem Deutschland-Tourismus steigende Buchungszahlen», berichtet beispielsweise Branchenprimus Tui Deutschland.

Insgesamt entwickle sich die Nachfrage für die Sommersaison 2019 auf dem Rekordniveau des Vorjahres. «Ein Last-Minute-Trend zeichnet sich aktuell nicht ab», betonen die Hannoveraner. Auch die DER Touristik erwartet kein überproportional starkes Last-Minute-Geschäft. Aktuell lägen die Buchungseingänge bei DER Touristik Deutschland über dem Vorjahr. Ein starkes Last-Minute-Geschäft ist in der Branche wenig beliebt, weil Preisnachlässe am Gewinn nagen.

Thomas Cook mahnt, vor allem Gäste, die in der Hauptsaison und mit Kindern verreisen wollten, sollten nicht mehr zu lange zögern. Durch die Germania-Insolvenz seien die Flugkapazitäten auf der Kurz- und Mittelstrecke noch einmal verknappt worden. «Daher gehen wir davon aus, dass besonders beliebte Ziele zur Hochsaison nahezu ausgebucht sein werden und Verbraucher ihr Wunschziel oder Wunschhotel kurzfristig nicht mehr buchen können», erläutert Stefanie Berk, Vorsitzende der Geschäftsführung der Thomas Cook GmbH.

Grundsätzlich spricht viel für ein starkes Sommerreisegeschäft. Zwar hat sich die Konjunktur abgekühlt, doch die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist weiterhin gut, die Menschen sind in Konsumlaune. Nach dem Rekordjahr 2018 bescheinigt die Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) gute Aussichten für das aktuelle Tourismusjahr. Für mehr als 71 Prozent der Bevölkerung stand laut der FUR-Befragung schon im Januar fest, dass es 2019 sicher oder wahrscheinlich auf Urlaubsreise geht. Nur knapp 11 Prozent wollen keinen Urlaubstrip unternehmen.

Auch der Veranstalter FTI zeigt sich zuversichtlich: Nach der Zurückhaltung zum Jahresanfang hätten die Buchungen seit Februar wieder mehr Fahrt aufgenommen. «Die Reiselaune der Deutschen ist weiter ungebrochen hoch. Daher sind wir optimistisch, dass sich die Buchungslage für den Sommer trotz des ungewöhnlich späten Starts weiter positiv entwickelt», argumentiert Ralph Schiller, Geschäftsführer bei der FTI-Group.

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