Videospielsucht: WHO erkennt exzessives Gamen als Krankheit an

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Deutschland,

Pausenloses Computerspiel ohne Kontakt zur realen Welt: Für viele ist das eine blosse Disziplinlosigkeit. Doch diese Sichtweise spielt die Sucht herunter.

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Anstatt zu arbeiten, gamet ein Mann in den USA – auch während der Arbeit. Möglich macht es die Automatisierung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkennt Videospielsucht als Krankheit an.
  • Somit haben Betroffene Anspruch auf Behandlung.
  • Als Präventivmassnahme soll eine Altersbeschränkung für Videospiele eingeführt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Videospielsucht Mitte Juni als Krankheit anerkannt.

Suchttherapeut Christian Gross vom Fachverband Medienabhängigkeit sagt: «Das Wichtigste ist, die betroffenen Patienten haben jetzt einen Anspruch auf Behandlung.» Zudem werde in die Prävention künftig Geld fliessen – aus der Jugendhilfe, von den Kommunen und aus Bundesmitteln. Dazu gehöre auch die Medienkompetenzerziehung an Schulen.

Die stationäre Behandlung sei seit 2003 schon ganz gut geregelt, sagt Ilona Füchtenschnieder-Petry von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Die ambulante Behandlung werde jetzt aber sicherlich ausgebaut.

Alterbeschränkungen für Videospiele

Der Fachverband Medienabhängigkeit fordert - wie bei Tabak, Alkohol und Spielhallen – gesetzliche Altersbeschränkungen für Videospiele. «Der Staat hat jetzt eine Fürsorgepflicht», betont Gross. Zumindest Spiele wie «World of Warcraft», die Studien zufolge starke Suchtmechanismen hätten, müssten eine gesetzliche Altersfreigabe bekommen. Derzeit gebe es aber nur die freiwillige Selbstkontrolle.

«Wenn eine Verkäuferin einem Zwölfjährigen ein Spiel ab 18 verkauft, macht sie sich nicht strafbar.» Und: Die neue Bundesregierung habe im Koalitionsvertrag festgehalten, E-Sportvereine zu fördern. Damit Kinder und Jugendliche in solchen Vereinen auch fachkundig an die Spiele herangeführt würden, seien medienkompetente Leute notwendig.

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