Vierte Krawall-Nacht in Folge in Spanien wegen Haft für Rapper
Das Wichtigste in Kürze
- Proteste gab es am Freitag vor allem in der katalanischen Hauptstadt Barcelona sowie in anderen Städten dieser Region im Nordosten Spaniens, in der Hasél geboren wurde.
Hunderte Demonstranten schoben im Zentrum von Barcelona erneut Müllcontainer zu Barrikaden zusammen und setzten sie in Brand. Sie plünderten nach Medienberichten auch einige Geschäfte. Zudem wurden die Polizisten mit Steinen, Flaschen und anderen Gegenständen beworfen. Die Beamten gingen mit ihren Schlagstöcken mehrfach gegen die Kundgebungsteilnehmer vor.
In Barcelona seien vier Demonstranten festgenommen worden, in Girona weitere zwei, berichtete der TV-Sender RTVE unter Berufung auf die katalanischen Behörden. Die Proteste gingen bis kurz vor Mitternacht.
In der Debatte über die umstrittene Verurteilung des Rappers hatte Ministerpräsident Pedro Sánchez zuvor am Freitag Defizite eingeräumt. Die spanische Demokratie habe die «anstehende Aufgabe, die freie Meinungsäusserung zu erweitern und zu verbessern», sagte der sozialistische Politiker in Mérida. Zugleich kritisierte er die gewalttätigen Protesten: «In einer vollständigen Demokratie wie der spanischen ist Gewalt inakzeptabel.»