Vogelgrippe mittlerweile auf 21 finnischen Pelztierfarmen entdeckt
Das Wichtigste in Kürze
- Das Vogelgrippe-Virus breitet sich auf finnischen Pelztierfarmen aus.
- Mittlerweile sind 21 Farmen betroffen, Tausende Pelztiere müssen gekeult werden.
- Es wurde eine Mutation entdeckt, die die Virusvermehrung in Säugetierzellen verstärkt.
Die vermutlich von Möwen übertragene Vogelgrippe breitet sich weiter auf Pelztierfarmen in Finnland aus. Bisherigen Erkenntnissen zufolge sei sie mittlerweile auf 21 Farmen festgestellt worden, teilte die finnische Gesundheitsbehörde THL am Freitag mit. Erste Ergebnisse von Gesamtgenomsequenzierungen deuteten darauf hin, dass Wildvögel, vor allem die Lachmöwe, die Infektionsquelle seien. Auf zwei Farmen seien Vogelgrippeviren mit Mutationen entdeckt worden, die die Vervielfältigung des Virus in Säugetierzellen verstärkten.
Die finnische Lebensmittelbehörde hatte in dieser Woche veranlasst, dass Nerze auf Farmen gekeult werden müssen, auf denen Vogelgrippen-Infektionen festgestellt wurden. Wie viele Tiere seitdem gekeult wurden, ist unklar.
Gefahr für die öffentliche Gesundheit
Der finnische Rundfunk hatte am Dienstag von schätzungsweise 70'000 Pelztieren gesprochen, die getötet werden müssten. Darunter seien 30'000 Nerze und 40'000 Füchse. Diese Zahl dürfte seitdem gestiegen sein. Tierschutzorganisationen kritisierten die veranlassten Massentötungen sowie die Pelztierzucht im Allgemeinen.
Die Gesundheitsbehörde hält die Vogelgrippe für eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit. Sie forderte die Pelztierfarmen auf, ihre Tiere besser vor dem Kontakt mit Vögeln zu schützen. Die Angelegenheit habe eine Bedeutung, die über die nationalen Grenzen Finnlands hinausgehe, betonte die Behörde. Auch internationale Gesundheitsbehörden und Wissenschaftler sorgten sich, dass es schlimmstenfalls zum Entstehen einer neuen Variante des Grippevirus kommen könnte.