Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie ab Mitternacht

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Deutschland,

Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie sind schon länger festgefahren. Ab Mitternacht sollen nun Arbeitsstreiks beginnen.

Demonstration der IG Metall im September in Leipzig
Demonstration der IG Metall im September in Leipzig - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Als Konsequenz für die anhaltenden Tarifverhandlungen droht die IG Metall mit Streiks.
  • Ab Mitternacht können die Arbeitsniederlegungen beginnen.
  • Es geht vor allem um mehr Lohn, sodass die Inflationsentwicklungen abgefedert werden.

In den festgefahrenen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall Warnstreiks angekündigt. IG Metall lehnt das Tarifangebot ab und kritisiert Arbeitgeber scharf.

Die Arbeitsniederlegungen beginnen um Mitternacht von Freitag auf Samstag, wie Gewerkschaftsvertreter mitteilten. Die Arbeitgeber legen ein Angebot von einer Prämie zum Inflationsausgleich in Höhe von 3000 Euro vor. Die Gewerkschaften kritisierten sie als inakzeptable «Schnapsidee». Stattdessen fordert die IG Metall acht Prozent mehr Lohn.

Friedenspflicht des Tarifvertrags läuft ab

«Warnstreiks sind unvermeidbar», erklärte der Bezirkschef der IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, Thorsten Gröger. Die Arbeitgeber haben eine Inflationsausgleichsprämie mit einer Laufzeit von 30 Monaten angeboten. Angesichts der dramatischen aktuellen Inflationsentwicklung habe die Prämie «den Namen 'Angebot' nicht verdient». Die Beschäftigten liessen sich nicht «abspeisen».

Um Mitternacht läuft die sogenannte Friedenspflicht des laufenden Tarifvertrags ab, der bis Sonntag gilt. Ab dann sind Arbeitsniederlegungen möglich. Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 3,8 Millionen Beschäftigten der Branche werden einzeln in sieben Gewerkschaftsbezirken geführt. Die Forderungen sind identisch.

IG Metall
Eine Demonstration der IG Metall in Nürnberg - keystone

Die Arbeitgeber hatten in der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag ihr Angebot der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro eingebracht. Dabei würde die Laufzeit 30 Monaten betragen. Die Regierung hat jüngst die Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien entsprechenden Pauschale geschaffen. Diese soll dadurch in vollem Umfang ausgeschöpft werden.

Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde dagegen acht Prozent mehr Lohn für eine Laufzeit von zwölf Monaten. IG Metall-Vertreter Gröger erklärte, die Arbeitgeber versuchten, sich hinter der von der Regierung geschaffenen Möglichkeit einer steuerfreien Einmalzahlung «zu verstecken». Es sei nur «ein Tropfen auf den heissen Stein».

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