Wasserkrise bringt Trinkwassermangel und Überschwemmungen mit sich
Die zurzeit herrschende Wasserkrise hat verheerende Auswirkungen. Während die einen mit Überschwemmungen kämpfen, herrscht bei den anderen Trinkwassermangel.
Das Wichtigste in Kürze
- Zurzeit kämpfen viele Länder auf der ganzen Welt mit der Wasserkrise.
- Der Klimawandel führt vermehrt zu Dürren und Überschwemmungen.
- Viele Gebiete sind laut einer Karte der WMO von der Wasserknappheit betroffen.
Sowohl verheerende Überschwemmungen als auch Trinkwassermangel werden weltweit immer schlimmer. Jedoch sind nur wenige Länder darauf vorbereitet, die Krisen zu meistern. Zu diesem Schluss kommt die Weltwetterorganisation (WMO) in einer Analyse. «Wir müssen aufwachen und uns dieser drohenden Wasserkrise stellen», sagte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas am Dienstag in Genf.
Wasserkrise zum einen, Dürren zum anderen
Der Klimawandel verschärft beides. Auf der einen Seite komme es zu mehr ungewöhnlich heftigen Überschwemmungen wie jüngst in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfal. Ebenso wie in Japan, China, Indonesien, Nepal, Pakistan und Indien. Die Zahl der Katastrophen durch Überschwemmungen sei seit dem Jahr 2000 weltweit um 134 Prozent gestiegen.
Auf der anderen Seite falle durch die steigenden Temperaturen gebietsweise weniger Regen, vor allem in Afrika. Die Zahl der Dürren sei im gleichen Zeitraum um 29 Prozent gestiegen. «Zwei Milliarden Menschen leben in Ländern mit Wasserproblemen und haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Abwasserentsorgung», sagte Taalas.
Weltweit hätten 2018 rund 3,6 Milliarden Menschen mindestens einen Monat lang nicht genügend Wasser gehabt, heisst es in dem Bericht. Die Zahl werde bis 2050 auf mehr als 5 Milliarden steigen. Das wäre zu dem Zeitpunkt mehr als die Hälfte, der dann von den Vereinten Nationen erwarteten 9,7 Milliarden Erdenbewohner.
Viele Gebiete von Wasserknappheit betroffen
Eine Weltkarte der WMO zeigt die Gebiete, in denen eine Wasserkrise herrscht. Dazu gehören unter anderem der Mittelmeerraum und Nordafrika. In den vergangenen 20 Jahren seien die Wasserspeicher der Welt jedes Jahr merklich geschwunden. Der grösste Verlust wurde in der Antarktis und auf Grönland gemessen.
Trotz dieser alarmierenden Zahlen würden Wasserressourcen in mehr als 100 Ländern nicht gut gemanagt, so die WMO. Die Pegel für Vorhersagen von Überschwemmungen und Dürren müssten kontinuierlicher gemessen werden. Zu den UN-Entwicklungszielen gehört, dass bis 2030 alle Menschen sauberes Trinkwasser und eine Abwasserentsorgung haben. Um das zu erreichen, müssten die Anstrengungen vervierfacht werden.