WEF-Gründer kritisiert hohe Preise: Wegzug aus Davos möglich
Seit 1971 treffen sich Spitzenmanager und Politiker aus aller Welt zum Weltwirtschaftsforum in Davos. Nur 2002 gab es eine Ausnahme. Nun bringt WEF-Gründer Klaus Schwab einen Standortwechsel ins Gespräch.
Das Wichtigste in Kürze
- Sechs Monate vor dem 50.
Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos hat WEF-Gründer Klaus Schwab wegen der hohen Preise in dem Schweizer Skiort einen Standortwechsel ins Spiel gebracht. «Die Preistreiberei ist eine Belastung», sagte Schwab in einem Interview mit der Zeitung «Südostschweiz».
Zwar wolle er die Partnerschaft mit Davos am liebsten fortsetzen. Aber dazu gehörten mindestens 2800 Hotelzimmer zu akzeptablen Preisen und genügend Unterkünfte für Mitarbeiter. «Falls wir diese Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sehen, müssten wir schweren Herzens nach einem anderen Standort Ausschau halten», sagte Schwab.
Hotelzimmer und Ferienwohnungen in Davos können während der Tagung, die traditionell Ende Januar stattfindet, mehrere tausend Euro kosten - pro Nacht. Die Teilnehmer seien gerne bereit, für gute Leistung entsprechend zu zahlen, sagte Schwab. Aber in Einzelfällen gebe es Preistreiberei. Die Teilnehmer reagierten «sehr empfindlich, wenn sie das Gefühl haben, ausgebeutet zu werden.»
Zum WEF treffen sich seit 1971 Spitzenmanager und Politiker aus aller Welt und diskutieren über die Herausforderungen der Zeit. Jeder Teilnehmer soll nach den Worten von Schwab «mit einem grösseren sozialen Bewusstsein» nach Hause gehen. Das WEF hat im Durchschnitt 3000 Teilnehmer. Einmal fand es bislang nicht in Davos statt. Das war 2002, als Schwab nach New York ging, um nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ein Zeichen der Solidarität zu setzen.