Wegen Selfie-Touristen: Gumpen am Königsbach gesperrt
Trampelpfade, Müll, illegale Lagerfeuer: Die Gumpen am Wasserfall waren zum Pilgerort für Selfie-Touristen mutiert. Eine Sperrung soll die Naturzerstörung beenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Der bei Touristen beliebte Bereich um den Gumpen am Königsbach-Wasserfall im Nationalpark Berchtesgaden ist für mindestens fünf Jahre gesperrt worden.
«Damit soll der Natur Zeit gegeben werden, sich wieder zu erholen», teilte das Landratsamt mit.
Die Verordnung, die das Landratsamt Berchtesgadener Land als untere Naturschutzbehörde erlassen hat, soll am 30. Juni in Kraft treten. Über die sozialen Medien wurde der ehemals versteckte Ort weltweit bekannt. Tausende Fototouristen besuchen nach Angaben des Nationalparks die Gumpen am Wasserfall jährlich und lichten sich darin ab - insbesondere der sogenannte Natural Infinity Pool im oberen Teil sei beliebt.
Die Folge: Müll, Lärm, illegale Lagerfeuer und immer wieder Rettungsaktionen für in Not geratenen Besucher. In den vergangenen Sommern habe sich durch die Gäste ein weit verzweigtes Netz aus Trampelpfaden mit einer Länge von mindestens drei Kilometern neu gebildet, heisst es. Dadurch seien der Boden sowie die Tier- und Pflanzenwelt stark gefährdet worden.
Damit ist zumindest für die nächsten fünf Jahre Schluss. Die neue Verordnung soll zur Erholung der Vegetation beitragen und Bodenwunden schliessen. Eine weitere Sperrung nach den kommenden fünf Jahren sei nicht ausgeschlossen.