Dax legt zum Wochenschluss noch eine kleine Schippe drauf
Nach einer beeindruckenden Börsenwoche hat der Dax am Freitag noch eine kleine Schippe draufgelegt.
Das Wichtigste in Kürze
- Craig Erlam vom Broker Oanda konstatierte «klare Fortschritte» in den US-chinesischen Handelsgesprächen.
Er schloss 0,18 Prozent höher auf 12.009,75 Punkten. Damit summiert sich der Gewinn in dieser Woche auf gut vier Prozent.
Craig Erlam vom Broker Oanda konstatierte «klare Fortschritte» in den US-chinesischen Handelsgesprächen. «Allerdings dürften die Verhandlungen zum Ende hin am schwierigsten werden», warnte der Analyst. US-Präsident Donald Trump hatte am Vortag ein «grossartiges Abkommen» angekündigt.
Daraufhin war der Dax am Donnerstag auf den höchsten Stand seit sechs Monaten gestiegen. Seit Jahresbeginn beläuft sich die Gewinnstrecke nun schon auf fast 14 Prozent. Vielen Investoren laufen die Kurse nach oben davon. «Wer jetzt nicht dabei ist, hat als Vermögensverwalter und Fondsmanager Angst vor dem späteren Vorwurf seiner Kunden und Anleger, diese Kaufsignale im Markt immer wieder ignoriert zu haben», beschrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets die Not von Marktakteuren angesichts der Hausse.
Der US-Arbeitsmarkt präsentierte sich im März wieder von seiner starken Seite, was an den Börsen ebenfalls gut ankam. «Mit der Arbeitslosenquote nahe ihrem historischen Tief zeigt sich der Arbeitsmarkt in Hochform», sagte Volkswirtin Charlotte Heck-Parsch von der BayernLB. Der Index der mittelgrossen Werte MDax legte am Freitag um 0,28 Prozent auf 25.544,72 Punkte zu.
Adidas-Anleger feierten die Kooperation mit dem US-Popstar Beyoncé, von der sich Experten mehr Wachstumsdynamik beim Sportartikelhersteller versprechen. Die Aktie erreichte am Morgen ein Rekordhoch von 228,40 Euro und schloss noch 0,51 Prozent höher bei 227,55 Euro.
Papiere des Software-Entwicklers SAP zählten nach einer Verkaufsempfehlung durch die Investmentbank Oddo BHF mit einem Abschlag von 1,1 Prozent zu den grössten Dax-Verlierern. Analyst Nicolas David sieht die Ziele des Konzerns für 2020 in Gefahr.
BASF-Aktien trotzten dagegen den Abstufungen der Societe Generale und des Bankhauses Lampe mit einem Aufschlag von einem halben Prozent.
Papiere des Chipherstellers Infineon liessen sich nicht vom jüngsten Aufwärtskurs abbringen. Sie stiegen um 1,7 Prozent erstmals seit Anfang März wieder über 20 Euro. In dieser Börsenwoche zogen Infineon um fast 14 Prozent an. Der Autozulieferer gilt als Profiteur einer Einigung im US-chinesischen Handelszwist.
Eine Platzierung durch den Grossaktionär Triton belastete die Aktien von Befesa, die 4,2 Prozent verloren. Der Finanzinvestor brachte 4,5 Millionen Aktien des Recycling-Experten mit einem Abschlag bei institutionellen Investoren unter.
Der EuroStoxx 50 als Börsenbarometer für die Eurozone rückte am Freitag um 0,16 Prozent auf 3447,47 Zähler vor. Einen Aufschlag in ähnlicher Höhe gab es für den Pariser Cac 40. In London legte der FTSE 100 mit 0,61 Prozent noch stärker zu. Der Dow lag zum europäischen Börsenschluss leicht im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,07 Prozent auf minus 0,06 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 142,82 Punkte. Der Bund-Future gab am Abend um 0,09 Prozent auf 165,29 Punkte nach.
Der Eurokurs trat nach dem US-Arbeitsmarktbericht weiter auf der Stelle, er notierte zuletzt bei 1,1228 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1233 (Donnerstag: 1,1219) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8902 (0,8914) Euro gekostet.