West-Nil-Virus breitet sich bei Pferden und Vögeln aus
Das Wichtigste in Kürze
- Das West-Nil-Virus breitet sich nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts in Deutschland weiter aus.
Von Anfang Juli bis Mitte September dieses Jahres sei die von Mücken übertragene Virusinfektion bei 5 Pferden und 37 Vögeln festgestellt worden.
Mit weiteren Erkrankungsfällen bei Pferden wie bei Vögeln sei zu rechnen. Der Grossteil der Pferde zeige bei einer Infektion keinerlei Krankheitssymptome, heisst es in der Mitteilung des FLI. Einige Tiere entwickelten aufgrund von Hirn- oder Hirnhautentzündungen zentralnervöse Symptome, wie Stolpern, Zittern oder Lähmungen.
Alle Pferde, bei denen die Infektion nachgewiesen wurde, stammen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt. Die Behörde empfiehlt Pferdehaltern in betroffenen Regionen eine Impfung der Tiere.
Die infizierten Vögel wurden in Berlin, Brandenburg sowie ebenfalls in Sachsen und Sachsen-Anhalt gefunden. Es waren Blau- und Kohlmeise, Habicht, Sperling und Uhu sowie einige Zoovögel. Es seien deutlich mehr Vogelarten betroffen als im Vorjahr. Mit Ausnahme von Brandenburg sei das Virus bisher nur in Regionen festgestellt worden, die auch im vergangenen Jahr schon betroffen waren. Die Fachleute nehmen daher an, dass das Virus in heimischen Mücken überwintert hat.
Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich aus den Tropen und wird von bestimmten blutsaugenden Stechmücken übertragen. Im vergangenen Jahr wurde der Erreger zum ersten Mal in Deutschland bei einem Vogel nachgewiesen worden. Eulen-, Greif- und Rabenvögel sind die wichtigsten Wirte des Virus, das selten auch auf Pferde oder den Menschen übertragen werden kann. In Deutschland hat sich bislang noch niemand über einen Mückenstich mit dem Virus angesteckt. In Süd- und Osteuropa starben im vorigen Jahr dagegen rund 180 Menschen am West-Nil-Fieber, mehr als 2000 erkrankten.