Wintersturm «Sabine» fegt über Deutschland und bringt Bahnverkehr durcheinander

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Deutschland,

Mit Orkanböen und ergiebigen Regenschauern ist der schwere Wintersturm «Sabine» am Montag durch Deutschland gezogen und hat für erhebliche Probleme gesorgt.

Hinweise auf einer Anzeigentafel der Bahn
Hinweise auf einer Anzeigentafel der Bahn - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Orkanböen erreichen den Süden - Streckensperrungen und Stromausfälle.

Der Zugverkehr war nach Angaben der Deutschen Bahn weiterhin stark gestört, das galt vor allem in Bayern und Baden-Württemberg. Dort lief «Sabine» am Montag erst zu voller Stärke auf, es galten Unwetterwarnungen.

In Bayern stellte die Bahn zusätzlich zu ihrem ohnehin gestoppten Fernverkehr zunächst flächendeckend auch den gesamten Regionalverkehr ein. Später waren zunächst in Nordbayern, später auch im Süden des Bundeslands aber erste Strecken wieder befahrbar. Auch der am Sonntag bundesweit komplett eingestellte Fernverkehr lief am Montag allmählich wieder an. Nach Bahnangaben fuhren Züge im Norden, später auch in der Mitte des Landes.

Die Bahn warnte aber weiterhin vor grossen Problemen im Fern- und im Regionalverkehr. Es sei damit zu rechnen, dass Züge ausfielen oder Stationen nicht fahrplanmässig angefahren würden, teilte das Unternehmen mit. Die Bahn empfahl, für Montag und Dienstag geplante Reisen nach Möglichkeit zu verschieben. Gebuchte Tickets blieben für eine Woche gültig oder könnten kostenlos storniert werden. Auch alle Zugbindungen hob die Bahn bereits auf.

Die Sturmfronten des Tiefs «Sabine» ziehen seit Sonntag mit Orkanböen und teils ergiebigen Niederschlägen über Deutschland, es gab Sachschäden und mehrere Verletzte. Der Süden wurde erst am Montag voll erfasst, während sich die Lage in den nördlichen Landesteilen entspannte. Dort war laut Deutschem Wetterdienst aber weiterhin mit Sturmböen und Gewittern zu rechnen. Auch die kommenden Tage bleiben insgesamt sehr stürmisch.

In Bayern waren am Montagnachmittag zunächst noch rund 25.000 Haushalte von der Stromversorgung abgeschnitten, wie der Netzbetreiber Bayernwerk mitteilte. Techniker arbeiteten demnach seit der Nacht mit Hochdruck daran, beschädigte Leitungen zu reparieren. Zwischenzeitlich waren laut Bayernwerk rund 60.000 Haushalte betroffen. Auch der Flugverkehr war beeinträchtigt. Am Flughafen München fielen laut Betreiber mehr als 420 Flüge aus.

Bundesweit waren Feuerwehren und Polizei seit Sonntag im Daueralarm, es gab zahlreiche Unwettereinsätze wegen umgestürzter Bäume und Gegenstände. Viele Strassen waren blockiert, darunter auch Autobahnen. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden, schwere Vorfälle blieben meist aus. Es gab aber auch Verletzte. Allein aus Nordrhein-Westfalen wurden rund zehntausend Einsätze von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.

In Saarbrücken im Saarland wurde am Sonntag eine Frau lebensgefährlich verletzt, als ein Baum im Sturm auf einem Klinikparkplatz auf sie fiel. Eine zweite Frau wurde nach Angaben der Polizei ebenfalls verletzt. Auch andernorts gab es Schwerverletzte - etwa weil Autos in umgestürzte Bäume fuhren oder weil Radfahrer stürzten.

Auf der Autobahn 67 bei Lampertheim in Hessen starb am Montag ein Lastwagenfahrer, als er mit seinem Fahrzeug in einen auf dem rechten Fahrstreifen platzierten Warn- und Absperranhänger der Autobahnmeisterei fuhr. Deren Mitarbeiter waren nach Angaben der Polizei an dieser Stelle mit Räumarbeiten wegen Sturmschäden beschäftigt.

Der Fernverkehr der Bahn war am Sonntagabend bundesweit aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. An insgesamt 23 Bahnhöfen standen Aufenthaltszüge bereit, in denen sich festsitzende Passagieren aufhalten konnten. Bei Tagesanbruch begannen Mitarbeiter der Bahn damit, die Strecken zu erkunden und Schäden zu beseitigen. Auch viele andere Bahnunternehmen waren am Montag betroffen.

In anderen Teilen Europas wütete das Orkantief unter dem Namen «Ciara». In Ländern wie Frankreich und Grossbritannien sorgte es für Verkehrschaos und Stromausfälle. Es gab mindestens vier Todesopfer - zwei in Polen, eines in England und eines in Südschweden.

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