Wirbel um mögliche Spionage-Antennen in Genf

Keystone-SDA
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Genève,

Auf den Dächern der russischen UN-Mission in Genf wurden ohne Bewilligung Antennen installiert. Der Kanton sucht nun diplomatisch eine Stellungnahme.

UNO-Mission
Ohne Bewilligung wurden auf den Dächern der russischen UN-Mission in Genf Antennen installiert, worauf der Kanton nun diplomatisch eine Stellungnahme anfordert. (Archivbild) - wikimedia

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf den Dächern der russischen UN-Mission wurden ohne Bewilligung Antennen installiert.
  • Laut RTS sollen die Antennen für Spionageoperationen genutzt werden.
  • Die russische Botschaft wies die Vorwürfe zurück.

Auf den Dächern der russischen UN-Mission in Genf wurden offenbar ohne kantonale Bewilligung Antennen installiert. Der Kanton beschreitet den diplomatischen Weg, um bei der russischen Mission eine Stellungnahme zu erwirken.

Über den Fall berichtete das Westschweizer Fernsehen RTS am Sonntagabend in der Sendung «Mise au Point». Demnach zeigten Satellitenbilder, dass seit 2006 am Gebäude mehrere Parabolantennen angebracht wurden. Die zuständige Genfer Behörde bestätigte am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass vier Antennen ohne Bewilligung installiert worden seien.

Der Kanton werde die Schweizer UN-Mission über die mutmasslich ungenehmigten Antennen informieren, hiess es. Er wird sie auffordern, eine Stellungnahme der russischen Mission einzuholen. Laut RTS sollen diese Kommunikationsanlagen für Spionageoperationen genutzt werden.

Russische Botschaft weist Antennen-Vorwürfe zurück

Die russische Botschaft wies die Vorwürfe gegenüber RTS entschieden zurück. Sie betrachte dies als einen weiteren Versuch, Russland und die Russen willkürlich zu dämonisieren.

Im Bericht 2024 sieht der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) die Schweiz als bevorzugtes Ziel russischer Geheimdienste. Laut dem NDB-Bericht von 2023 arbeitet ein Drittel des russischen Diplomaten- und Verwaltungspersonals für den Geheimdienst. Das entspräche etwa 70 Personen.

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