Wirecard wächst trotz Turbulenzen schnell weiter

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Deutschland,

Im vergangenen Jahr setzte der Zahlungsdienstleister Wirecard sein schnelles Wachstum fort. Doch das Unternehmen leidet unter Vorwürfen illegaler Praktiken.

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Im Zusammenhang mit dem Zahlungsdienstleister Wirecard wird ermittelt – die Geschäfte scheint das nicht zu beeinträchtigen. Foto: Sven Hoppe/dpa - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Zahlungsdienstleister Wirecard setzte vergangenes Jahr sein Wachstum fort.
  • Dem Unternehmen wurde jedoch eine Serie von illegalen Praktiken vorgeworfen.
  • Die Untersuchungen zu den Vorwürfen laufen.

Trotz monatelanger Turbulenzen setzt der Zahlungsdienstleister Wirecard aus dem Münchner Vorort Aschheim sein rasantes Wachstum fort. Im vergangenen Jahr hat das Dax-Unternehmen sein Geschäft mit der Abwicklung bargeldlosen Bezahlens ein weiteres Mal sehr schnell ausgebaut.

Scheinbuchungen und illegale Praktiken vorgeworfen

Die Umsätze kletterten um 38 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Das teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Berechnungen mit.

Die Londoner «Financial Times» hatte Wirecard im vergangenen Jahr in einer Serie von Berichten Scheinbuchungen und illegale Praktiken vorgeworfen. Die Vorwürfe ranken sich um die Wirecard-Tochtergesellschaft in Singapur. Dort haben sich die Ermittlungsbehörden eingeschaltet.

Keine Ermittlungen gegen Wirecard

In Deutschland ermitteln sowohl die Finanzaufsicht Bafin als auch die Münchner Staatsanwaltschaft, aber nicht gegen Wirecard. Die Behörden gehen stattdessen dem Verdacht nach, dass das Unternehmen Opfer gezielter Attacken von Börsenspekulanten geworden sein könnte.

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Der Vorstandschef des Unternehmens Wirecard, Markus Braun, erklärte alle Vorwürfe als haltlos. - Keystone

Wirecard-Vorstandschef Markus Braun hatte zunächst sämtliche Vorwürfe für haltlos erklärt. Dann stellte sich bei einer internen Untersuchung allerdings heraus, dass es in Singapur doch Fehlbuchungen gegeben hatte. Allerdings laut Unternehmen nicht in der Grössenordnung, wie von der britischen Zeitung behauptet.

Derzeit läuft noch eine Sonderprüfung der Bücher, die Wirecard bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG in Auftrag gegeben hat. Diese könnte Ende März abgeschlossen sein, in der Mitteilung vom Freitag äusserte sich Vorstandschef Braun dazu nicht.

Trotzdem grosser Wachstum

Dem Wachstum der Geschäfte taten die Verwicklungen keinen Abbruch. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um rund 40 Prozent auf 785 Millionen Euro. «Es ist vor allem ein sehr deutlicher Beleg für die nachhaltige Ertragsstärke unseres Geschäftsmodells», sagte Braun laut Mitteilung.

Die Kosten für Rechtsanwälte und Sonderprüfer haben geringe Spuren in der Bilanz hinterlassen: Ohne die Sonderaufwendungen für Prüfungs- und Beratungs- sowie Rechtsberatungsleistungen hätte sich das Ebitda laut Wirecard auf 794 Millionen Euro belaufen.

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