Wissenschaftler können Sonneneruptionen besser vorhersehen

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Japanische Wissenschaftler fanden einen besseren Ansatz zur Vorhersage von Sonneneruptionen. Das «Kappa-Schema» kann diese neu schon 2 Stunden Voraus bestimmen.

Sonnensturm
Die Aurora Borealis, welche ein Sonnensturm auslöst, mag wunderschön sein, aber die Situation ist es nicht. Minuten nach einem Ausbruch, werden auf der Erde elektronische Systeme gestört. (Archivbild) - sda - Keystone/AP The Canadian Press/BILL BRADEN

Das Wichtigste in Kürze

  • Japanische Wissenschaftler fanden eine neue Methode zur Sonneneruption-Vorhersage.
  • Das sogennante «Kappa-Schema» kann einen Sonnensturm 20 Stunden im Voraus ankündigen.
  • Sonnenstürme können Satellitensysteme erheblich stören.

Ein neuer Ansatz zur Vorhersage von Sonneneruptionen verspricht ein besseres Verständnis des Weltraumwetters. Japanische Wissenschaftler stellten ihr sogenanntes «Kappa-Schema», das Sonneneruptionen 20 Stunden im Voraus ankündigen kann, im Fachmagazin «Science» vor.

Es kann passieren, dass sich auf unserem Zentralgestirn stärkere Sonneneruption (Flares) oder koronale Massenauswürfe (CME) ereignen. Dabei lösen sich sehr viele geladene Partikel mit grosser Geschwindigkeit von der Oberfläche. Das hat dann auch auf der Erde spürbare Auswirkungen.

Sonnenstürme können Satellitensysteme erheblich stören

Solche Sonnenstürme haben das Potenzial, Satellitensysteme erheblich zu stören oder das Funktionieren von Stromnetzen zu beeinträchtigen. Darüber hinaus gehen von rauem Weltraumwetter auch Gefahren für die Raumfahrt aus.

Geschehen derartige Auswürfe, dann dauert es nur wenige Minuten, bis die Verwerfungen im Bereich der Erde ankommen. Daher gibt es seit einigen Jahrzehnten Bestrebungen, solche Ereignisse möglichst frühzeitig zu erkennen oder vorherzusagen. Die Basis dafür bilden durchgehende Beobachtungen der Sonnenoberfläche von der Erde aus und aus dem erdnahen All.

Satellit
Sonnenstürme können Satellitensysteme erheblich stören. - keystone

Trotz dieser eingehenden Betrachtung weiss man noch wenig über die spezifischen Ausgangsbedingungen, die Flares auslösen. Das liegt vor allem daran, dass direkte Messungen der charakteristischen Veränderungen des Magnetfeldes in der Sonnenatmosphäre fehlen. Wissenschaftler müssen die dortige Abläufe also mittels Berechnungen rekonstruieren.

Eine Voraussage aufgrund solcher Extrapolierung ist schwierig, die Genauigkeit von Prognosen entsprechend niedrig.

Magnetischer Doppelbogen

Der neue Ansatz der japanischen Wissenschaftler basiert auf folgender Annahme: Es braucht ganz bestimmte Bedingungen für das Entstehen des Phänomens. Dabei handelt es sich um eine Art magnetischen Doppelbogen, der sich von der Sonnenoberfläche wegbewegt, wenn das Magnetfeld instabil wird.

Wenn bestimmte Grenzwerte überschritten werden passiert folgendes: Es entstehen abrupte Umwälzungen in der betroffenen Region der Sonnenoberfläche, die in Sonneneruptionen und sogar in koronalen Massenauswürfen münden.

Dass das tatsächlich möglich ist, haben die Forscher anhand von Daten des «Solar Dynamics Observatory» überprüft. Es wird von der Nasa betrieben. Es sammelte zwischen 2008 und 2019 Informationen über die Sonnenaktivität.

Mit dem «Kappa-Schema» konnten die meisten grossen Ausbrüche bis zu 20 Stunden vor ihrem tatsächlichen Beginn entdeckt werden.

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