Wladimir Putin muss Tag des Sieges zunehmend alleine feiern
Das Wichtigste in Kürze
- In Moskau hat heute Morgen die traditionelle Militärparade zum «Tag des Sieges» begonnen.
- Am 9. Mai 1945 ratifizierten die deutschen Befehlshaber die bedingungslose Kapitulation.
- Bei der Zeremonie werden neben schwerem Kriegsgerät auch 9000 Soldaten aufmarschieren.
In Russlands Hauptstadt Moskau hat die traditionelle Militärparade zum Gedenken an den sowjetischen Sieg im Zweiten Weltkrieg begonnen.
Bei kaltem Wetter um die null Grad und leichtem Schneefall war auf dem Roten Platz auch Kremlchef Wladimir Putin anwesend. Putin ist erst vor wenigen Tagen offiziell in seine fünfte Amtszeit gestartet.
Heute vor 79 Jahren: Das deutsche Reich kapituliert
Der Sieg der Sowjetunion über das deutsche Reich im «Grossen Vaterländischen Krieg» liegt 79 Jahre zurück: In den frühen Morgenstunden des 7. Mai 1945 hatte Generaloberst Alfred Jodl die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht unterzeichnet. In der Nacht auf den 9. Mai 1945 wurde dieselbe dann durch die Oberbefehlshaber von Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe sowie dem Oberkommando der Wehrmacht ratifiziert.
Putin nutzt das Weltkriegsgedenken, um den Angriffskrieg in der Ukraine zu rechtfertigen: Es handle sich auch um eine Fortsetzung des Kampfes gegen den Faschismus. Bei der Militärparade im Zentrum Moskaus wird schweres Kriegsgerät und modernste Militärtechnik präsentiert. Überdies sollen 9000 Soldaten aufmarschieren – darunter auch solche, die in den vergangenen Monaten in der Ukraine gekämpft haben.
Kann Putin den Ukraine-Krieg gewinnen?
Die Parade wurde von Verteidigungsminister Sergej Schoigu abgenommen. Die traditionellen Paraden gab es vereinzelt auch in anderen Städten, doch vielerorts wurden sie in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen abgesagt: unter anderem in den an die Ukraine grenzenden Gebieten Brjansk und Kursk.
Wladimir Putin ist im Westen isoliert
Wladimir Putin ist spätestens seit Beginn des Angriffskrieges auf dem internationalen Parkett zunehmend isoliert – wenigstens im Westen. Früher nahmen an den Festlichkeiten noch hochkarätige Gäste aus aller Welt teil. 2010 hatte beispielsweise Angela Merkel der Parade beigewohnt und von einer «grossen Ehre» gesprochen: Heute sitzt der Kremlführer quasi alleine auf der Tribüne.
Internationale Gäste werden – wenn überhaupt – mehrheitlich aus unbedeutenden Staaten erwartet: Beispielsweise die Präsidenten der ehemaligen Sowjetrepubliken Belarus, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan oder Turkmenistan. Allesamt Länder, in denen der 9. Mai ohnehin als gesetzlicher Feiertag gilt.