Zentrale Feiern zum Tag der deutschen Einheit begonnen
Die zentralen Feiern zum Tag der Deutschen Einheit haben am Sonntag in Halle in Sachsen-Anhalt begonnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwesig fordert mehr Respekt vor Lebensleistung der Ostdeutschen.
Den Auftakt machte ein ökumenischer Gottesdienst in der Pauluskirche, der von den leitenden Geistlichen der christlichen Kirchen in Sachsen-Anhalt, einem Rabbiner und einem Vertreter des Dachverbandes islamischer Gemeinden gestaltet wurde.
Der zentrale Festakt, bei dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen soll, beginnt um 12.00 Uhr in der Georg-Friedrich-Händel-Halle. Erwartet werden dabei auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Verfassungsorgane und der Länder.
Zum Abschluss der Feierlichkeiten startet am Abend eine Multimedia- und Drohnenshow mit 200 Drohnen, die das traditionelle Abschlussfeuerwerk ersetzt. Wegen der Corona-Pandemie gibt es zum Jahrestag der Einheit wie schon im vergangenen Jahr kein dreitägiges Bürgerfest mit hunderttausenden Besuchern, sondern ein sehr eingeschränktes Programm.
Zum Tag der Deutschen Einheit rief Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zu mehr Respekt vor den Lebensleistungen der Ostdeutschen auf. «Sie haben nach der Deutschen Einheit weit mehr Umbrüche bewältigen müssen und das überwiegend sehr gut hinbekommen», sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
Schwesig rief die künftige Bundesregierung dazu auf, einen Schwerpunkt auf die Entwicklung der ostdeutschen Bundesländer zu legen. «Wir brauchen insbesondere die vollständige Digitalisierung und eine Wasserstoffstrategie für die ostdeutschen Länder, um wirtschaftlich weiter aufholen zu können», sagte sie.
Auch die Grünen verwiesen auf bestehende Ungleichheiten. "Ost und West haben sich angenähert und doch bestehen bis heute Unterschiede: Die Löhne im Westen seien noch immer deutlich höher als im Osten, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter. Das Renten- und Beschäftigungsniveau gleiche sich zwar immer weiter an, "aber von einer Gleichstellung sind wir weiterhin entfernt". Gleiche Zukunftschancen und "gleichwertige Lebensverhältnisse in Ost und West müssen uns weiter Auftrag bleiben".