Zur Leibesvisitation gezwungen: Schülerin verklagt Londoner Polizei

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Grossbritannien,

Beamte der Metropolitan Police (Met) hatten 2020 eine schwarze Schülerin während ihrer Periode einer Leibesvisitation unterzogen.

Londoner Polizei
Polizisten in London. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mädchen und eine Schule verklagen die Londoner Polizei.
  • Grund dafür ist eine Leibesvisitation im Jahr 2020.

Die Londoner Polizei ist erneut in einen Skandal verwickelt: Beamte der Metropolitan Police (Met) hatten eine schwarze Schülerin während ihrer Periode einer Leibesvisitation unterzogen, weil sie Cannabis in ihrem Besitz vermuteten. Für die Durchsuchung holten sie das Mädchen aus einer Prüfung in der Schule heraus. Drogen fanden sie nicht.

Nun hat das Mädchen die Polizei und die Schule wegen des Vorfalls aus dem Jahr 2020 verklagt, wie die Anwaltskanzlei Bhatt Murphy am Freitag mitteilte. «Sie will beide Institutionen zur Rechenschaft ziehen, auch durch hieb- und stichfeste Verpflichtungen, um sicherzustellen, dass dies niemals einem anderen Kind passiert», sagte Anwältin Chanel Dolcy.

Der Vorfall war erst vor kurzem öffentlich geworden und hatte landesweit Empörung ausgelöst. Das Mädchen, das zum eigenen Schutz, nur «Kind Q» genannt wird, bedankte sich für die Unterstützung. «Ich weiss, dass ich nicht alleine bin», sagte die Schülerin demnach. Experten und Politiker warfen der Met Rassismus vor.

Polizei hatte sich entschuldigt

Die Polizei hatte sich bei dem Mädchen entschuldigt und eingeräumt, dass die Leibesvisitation nie hätte stattfinden dürfen. «Die Metropolitan Police scheint seit Generationen reformunfähig zu sein, und es ist schwer zu sagen, ob sich das jemals ändern wird», sagte Anwältin Dolcy. Die Familie von «Kind Q» erwarte, dass die neue Führung den institutionellen Sexismus und Rassismus beende, sagte Dolcy. Derzeit wird eine neue Chefin oder ein neuer Chef für die wichtigste Polizeibehörde des Landes gesucht, nachdem Bürgermeister Sadiq Khan Polizeichefin Cressida Dick das Vertrauen entzogen hatte.

Die Met war zuletzt immer wieder in die Kritik geraten - unter anderem aufgrund von diskriminierendem oder frauenfeindlichem Verhalten einiger Polizisten. Für Entsetzen sorgte im vergangenen Jahr der Mord an einer jungen Frau durch einen Polizisten.

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