Mit Schweizer Technologie: bessere Handy-Kameras
Forscher der Empa und der ETH Zürich entwickeln einen neuartigen Bildsensor, mit dem Smartphone-Kameras auch bei schwachem Licht bessere Bilder machen sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Perovskit-Sensoren können dreimal mehr Licht einfangen.
- Erst einzelne Pixel, dann ein ganzer Sensor.
- Schon nächstes Jahr in die Industrie?
Schweizer Technologie für bessere Smartphone-Kameras: Forscherinnen und Forscher der Empa und der ETH Zürich entwickeln einen neuartigen Bildsensor. Dieser soll auch bei schlechten Lichtverhältnissen farbgetreue Fotos liefern. Während herkömmliche Sensoren auf Silizium basieren, verwenden die Empa-Forschenden das Material Perowskit.
Im Gegensatz zu Silizium-Sensoren, bei denen die Pixel für rotes, grünes und blaues Licht nebeneinander angeordnet sind, lassen sich Perovskit-Pixel platzsparend übereinanderstapeln. Dadurch können Perowskit-Sensoren dreimal mehr Licht pro Fläche aufnehmen als herkömmliche Silizium-Sensoren. Das führt zu einer besseren Bildqualität, vor allem bei schwachem Licht.
Bereits vor einigen Jahren konnten die Forscher einzelne dreifarbige Pixel herstellen. Jetzt arbeiten sie gemeinsam mit der Industrie daran, einen funktionierenden Bildsensor zu bauen. Dabei fangen sie nicht gleich mit vielen Megapixeln an. Mit rund 100'000 Pixeln wollen sie erst einmal zeigen, dass die Schweizer Technologie funktioniert.
Schweizer Technologie: Bereits Ende 2025 im Laden?
Ganz einfach ist das nicht, denn Perovskit reagiert empfindlicher auf Umwelteinflüsse als Silizium. Mit den bisherigen Herstellungsverfahren würde man das Material zerstören. Neue Schweizer Technologien und Verfahren sollen dafür sorgen, dass das Perovskit bei der Produktion und später beim Gebrauch stabil bleibt.
Wenn das gelingt, könnte die Technologie bis Ende 2025 in die Industrie überführt werden. Handyhersteller könnten von der neuen Schweizer Technologie profitieren. Viele Menschen suchen sich heute ihr Smartphone anhand der Kameraqualität aus, weil sie dann keine separate Kamera mehr brauchen. Da könnte ein Sensor, der bei viel weniger Licht erstklassige Bilder liefert, ein Verkaufsargument sein.