Prähistorische Pfeilspitze vom Bielersee soll aus Meteorit sein
Am Bielersee ist im 19. Jahrhundert eine prähistorische Pfeilspitze gefunden worden. Nun steht fest, dass sie aus Meteorit besteht.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Bielersee wurde eine Pfeilspitze aus Meteorit-Material gebaut.
- Von Forschern wurde es bereits im 19. Jahrhundert gefunden.
In Mörigen am Bielersee wurde im 19. Jahrhundert eine prähistorische Pfeilspitze gefunden. Laut Forschern besteht diese aus Meteorit. Ein ganz besonderer Fund, wie sich also herausstellt.
Erst seit 800 vor Christus ist die Verwendung von Eisen zur Fertigung von Waffen in Zentraleuropa bekannt. Davor wurden nur selten solche Materialien verwendet, was den Meteoriten-Pfeilspitze sehr kostbar macht.
Pfeilspitze ein extrem seltenes Objekt
In ganz Eurasien und Afrika sind bis heute nur 55 solcher Objekte bekannt. Allein 19 stammen aus dem Grab des Pharaos Tutanchamun in Ägypten. Das schrieb das Naturhistorische Museum Bern in einer Mitteilung vom Mittwoch schreibt.
Und nun haben Forschende nachweisen können, dass auch die in Mörigen ausgegrabene Spitze aus meteoritischem Eisen ist.
Vor über 170'000 Jahren ging ein Meteorit im Gebiet des Twannbergs, also ganz in der Nähe des Bielersees, nieder. Doch zum Erstaunen der Forschenden war das Material der Möriger Pfeilspitze nicht identisch mit jenem des Twannbergmeteorits.
Wohl von Bronzezeit-Meteorit
Als wahrscheinlichste Herkunft wird der Meteorit «Kaalijarv» angenommen, der während der Bronzezeit (rund 1500 vor Christus) in Estland fiel.
Die Resultate der Studie wurden von einer internationalen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im «Journal of Archaeological Science» publiziert. Die Pfeilspitze wird ab Anfang 2024 in der Sonderausstellung «Und dann kam Bronze» zu sehen sein.