Schwarze Frösche? So sind die Tiere in Tschernobyl mutiert
Das Sperrgebiet rund um das Tschernobyl-Kraftwerk ist zwar begehbar, doch immer noch verseucht. Die Tierwelt hat sich daran angepasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Gebiet rund um das Tschernobyl-Kraftwerk ist immer noch verseucht.
- Menschen leben dort keine mehr – doch die Tierwelt hat Wege gefunden, sich anzupassen.
- Durch Mutationen wurden zum Beispiel Frösche schwarz und Wölfe resistenter gegen Krebs.
Im April 1986 ereignete sich die grösste nukleare Katastrophe der Welt: Tschernobyl. Das verstrahlte Gebiet in der Ukraine, etwa 78 Quadratkilometer um das Kraftwerk herum, wird «Die Zone» genannt. Sie ist mittlerweile wieder begehbar, aber Menschen wohnen keine dort.
Anders sieht es bei den Tieren aus: Wildpferde und Tausende verwilderte Hunde leben heute in «Der Zone». Viele der Hunde stammen von Haustieren ab, die nach dem Unfall zurückgelassen wurden, schreibt etwa die «Daily Mail». Eine Studie fand signifikante DNA-Unterschiede zwischen diesen Hunden und anderen Hundepopulationen.
Neue Hundespezies wegen Verstrahlung
Die Hunde sind nicht die einzigen Tiere, die sich mutiert haben, um in dem verseuchten Gebiet zu überleben. Wölfe in der Sperrzone scheinen eine Art «Superkraft» entwickelt zu haben: Sie sind widerstandsfähiger gegen Krebs. Forscher untersuchen nun, ob diese Genmutationen auch beim Menschen das Krebsrisiko senken könnten.
«Wir erhalten Echtzeit-Messungen darüber, wo sie sich aufhalten und wie viel Strahlung sie ausgesetzt sind.» Das sagt Cara Love, Evolutionsbiologin an der Princeton University.
Ausserdem berichten Forschende von bemerkenswerten Veränderungen bei Fröschen: Diese sind um einiges dunkler geworden, fast schwarz. Sie vermuten einen Prozess schneller Evolution direkt nach dem Unfall. Als die Strahlungsbelastung am höchsten war.
«Unsere Arbeit zeigt, dass Chernobyl-Baumfrösche eine viel dunklere Färbung aufweisen als Frösche aus Kontrollgebieten ausserhalb der Zone». Das schreiben Forschende beim Forschungs-Netzwerk «The Conversation». «Einige sind pechschwarz. Das Melanin, welches die Haut dunkler macht, soll vor den negativen Folgen der radioaktiven Strahlung schützen.»
Und es gibt noch mehr: Bakterien, die auf den Flügeln von Schwalben gefunden wurden, zeigen eine erhöhte Resistenz gegen Gammastrahlung, schreibt «Daily Mail» weiter. Sie konnten sich sogar unter hohen Strahlendosen vermehren.