Der beliebte Spider-Man erlebt sein erstes richtiges Abenteuer auf der PS4. Opulente Grafik und viel Humor stehen einigen Schwächen gegenüber.
Die Video-Kritik zu «Spider-Man». - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • «Spider-Man» glänzt mit aufwendiger Grafik und viel Humor.
  • Abzüge gibt es für repetitive Nebenaufgaben und eine in die Länge gezogene Handlung.
  • Für Fans ist das Spiel dennoch ein Muss, Neulinge kommen ebenfalls auf ihre Kosten.
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Vier lange Jahre mussten Spider-Man-Anhänger auf ein neues Videospiel-Abenteuer des Netzschwingers warten. Jetzt erhält der Wandkrabbler sein erstes Spiel für die PlayStation 4. Dabei lässt er seine Wortgewandtheit bei jeder Gelegenheit aufblitzen.

Raus in die frei zugängliche Stadt

New York braucht einen Helden, weil die Stadt von Verbrechern heimgesucht wird. Da ist es praktisch, dass sich die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft in der Gegend befindet und gerne aushilft. Comicverlag Marvel und die Entwickler von Insomniac Games verzichten auf das Breittreten einer unnötigen Herkunftsgeschichte. Diese gab es schliesslich bereits in einigen Filmen sowie Comics zu sehen. Ziel ist es, diverse bekannte Superbösewichte dingfest zu machen. Je nach Vorgehensweise dauert der Abschluss Haupthandlung um die 15 bis 20 Stunden.

Nach dem kurzen Anfang wird der Spieler in die offene Welt von Manhattan geschleudert. Unser Held ist seit acht Jahren auf der Jagd nach Verbrechern.

Für altgediente Anhänger sind zudem massenhaft Anspielungen auf das Marvel-Universum eingebaut. Neulinge können das Spiel auch ohne Vorkenntnisse geniessen.

Schurken variantenreich vermöbeln

Als Beschützer der niemals schlafenden Stadt wird der Titelheld mit vielen Gegnern konfrontiert. Dabei setzt er sich dank vielfältigen Kampftechniken schlagkräftig zur Wehr. Im Nahkampf lassen sich Kombinationen ausführen. Alternativ stehen auch Spielereien wie elektrische Netze oder Minen bereit. Vereinzelt gibt es Bosskämpfe, welche mit Quicktime-Events per Tastenhämmern gemeistert werden müssen.

Man kann auch leise vorgehen und die Gegner per Kopfdruck hinterrücks ausschalten. Die sogenannten «Takedowns» laufen automatisch ab, die dazugehörigen Animationen wiederholen sich deshalb schnell.

Während der Kämpfe lädt sich ein Fokus-Balken auf. Beim Erreichen einer bestimmten Anzahl lässt sich wahlweise die Anzugskraft verstärken oder ein Finisher durchführen. Die Computer-Intelligenz schwankt zwischen dämlich und ordentlich widerspenstig.

Bei all den Scharmützeln bleibt der Humor nicht auf der Strecke. Spidey haut mit Vorliebe flapsige Kommentare heraus. Erfreulicherweise sind viele davon sehr gelungen. Besonders die Tiraden des ehemaligen Daily Bugle-Herausgebers J. Jonah Jameson sorgen für Schmunzler.

Grafikpracht mit Makel

Technisch kann sich «Spider-Man» sehen lassen. Die Umgebungen sind detailliert gehalten, die Licht- und Schattenwechsel sehen optisch hübsch aus. Bei schwierig gestaltbaren Details wie Haare oder Nebenfiguren fällt die Grafikpracht ab.

Die Interaktion mit den eher vernachlässigt modellierten Passanten wiederholt sich nach kurzer Zeit. Manche Gesichter wirken zudem steif. Insgesamt wird aber die Technik der Konsole ausgereizt.

Es gibt viel zu tun

Dabei können abseits der Haupthandlung diverse
Aufträge erledigt werden. Unter anderem soll man Verbrechen aufklären, Rucksäcke sammeln oder
Wahrzeichen fotografieren.

Apropos
Fotografieren: Integriert ist ein Kameramodus, welcher einem erlaubt, aus
beliebiger Position im Spiel Fotos zu machen. Die vielen Nebenaufgaben sind nach einer Weile repetitiv. Ergänzt werden sie
durch Mini-Rätsel, welche eher stören statt mitzureissen. Nach dem Abschluss der Story kann man sich in aller Ruhe weiterhin der Erkundung widmen.

In «Spider-Man» für die PlayStation 4 besitzt der Spieler grosse Kraft und ebenso grosse Verantwortung.
In «Spider-Man» für die PlayStation 4 besitzt der Spieler grosse Kraft und ebenso grosse Verantwortung.
Die Spinne kloppt jeden Gegner weich.
Die Spinne kloppt jeden Gegner weich.
Ab und zu schlüpft der Spieler in die Rolle von Peter Parker und trifft dabei auf bekannte Gesichter wie Tante May.
Ab und zu schlüpft der Spieler in die Rolle von Peter Parker und trifft dabei auf bekannte Gesichter wie Tante May.
In einigen Abschnitten ist auch Peters Herzensdame Mary Jane Watson spielbar.
In einigen Abschnitten ist auch Peters Herzensdame Mary Jane Watson spielbar.
Das Spiel ist sehr filmisch inszeniert.
Das Spiel ist sehr filmisch inszeniert.

Fazit

«Spider-Man» gefällt bei seiner PS4-Premiere mit einer hübschen Präsentation, viel Humor und zahlreichen Anspielungen. Die Geschichte beinhaltet Elemente aus Filmen sowie Comics und unterhält trotz des gestreckten Mittelteils. Dank der Vielzahl an Nebenmissionen wird der Umfang erweitert. Sie sind zwar repetitiv gestaltet, aber dieses Problem betrifft viele Spiele mit offenen Welten. Fans sollten zugreifen, Neulinge zumindest einen Blick riskieren. Ein spassiger Blockbuster-Titel für die aktuelle Konsolengeneration.

Das Spiel ist seit dem 7. September 2018 für die PlayStation 4 und PlayStation 4 Pro erhältlich. Nau hat die normale PS4-Version gespielt.

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