US-Senator will Mikrotransaktionen in Games verbieten
Ein US-Senator will sich gegen die angebliche monetäre Ausnutzung von Kindern durch Mikrotransaktionen in der Videospielindustrie wehren.
Das Wichtigste in Kürze
- US-Senator Josh Hawley hat einen Gesetzesentwurf angekündigt.
- Darin will er gegen Lootboxen und Mikrotransaktionen in Games vorrücken.
Der US-amerikanische Senator Josh Hawley hat den Gesetzesentwurf «Schutz für Kinder vor missbräuchlichen Videospielen» angekündigt. Dieser Entwurf soll Minderjährige vor der «Monetarisierung von Sucht» schützen, wie «Kotaku» berichtet.
Grundsätzlich sollen Lootboxen und Pay-to-Win-Mikrotransaktionen in Videospielen verboten werden, die «von Minderjährigen gespielt werden». Darin sind sowohl Spiele für unter-18-Jährige als auch Spiele, «deren Entwickler Minderjährigen die Nutzung von Mikrotransaktionen ermöglichen», enthalten.
Video game companies are using “pay-to-win” and “loot box” systems to addict children to their games and spend their parents money. The industry needs to be upfront about their role in America’s growing addiction economy & stop practices that exploit kids https://t.co/05AaGbojY8
— Josh Hawley (@HawleyMO) May 8, 2019
Als Beispiel wurde von Hawley's Team Candy Crush genannt, welches von Activision entwickelt wurde. «Spieleentwickler, die gezielt Kinder ausnutzen, sollten rechtliche Konsequenzen ziehen», sagte Hawley an einer Pressekonferenz.
Schutzmechanismen bereits vorhanden
Die Entertainment Software Association, eine Gruppe von Videospiel-Industrie-Lobbyisten, hat sich bereits zu dieser Ankündigung geäussert. Zahlreiche Länder wie Irland, Deutschland, Schweden, Dänemark, Australien, Neuseeland und das Vereinigte Köigreich hätten Lootboxen nicht als Glücksspiel eingestuft. Dabei vermerken sie auf bereits vorhandene Schutzmechanismen, um die Videosiel-Geldausgaben von Kindern unter der Kontrolle der Eltern zu belassen.
Pay-to-Win-Mikrotransaktionen sind kleine, reale Geldbeträge, die man direkt in Videospielen ausgeben kann, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Es kann sich bei Mikrotransaktionen aber auch um rein kosmetische Inhalte handeln.
Lootboxen sind virtuelle «Kisten», die zufällige Gegenstände oder andere Inhalte für ein Videospiel beherbergen. Sie können entweder freigeschaltet, gefunden oder gekauft werden, mit Echtgeld oder mit der jeweiligen Spielewährung.