Good News: Franzose bringt bedrohten Gänsen das Fliegen bei
Ein Franzose engagiert sich seit 1999 gegen das Aussterben von Zwerggänsen – mit einem Flugzeug.
Das Wichtigste in Kürze
- Christian Moullec fliegt fast jeden Tag mit Zwerggänsen durch die Lüfte.
- Das Ziel: Die Art vor dem Aussterben zu bewahren.
- Deshalb zieht er die Vögel auf und bringt ihnen ihre Zugroute mit dem Flugzeug bei.
Seit 1999 fliegt Christian Moullec mit seinem Ultraleichtflugzeug durch den Himmel Europas. Doch dies tut er nicht einfach aus Freude am Fliegen. So abwegig es klingen mag – der Franzose fliegt für den Vogelschutz.
Alles habe vor rund dreissig Jahren mit einem Zeitungsartikel begonnen, erzählt der Franzose gegenüber dem Youtube-Kanal «Tom Scott». Darin sei es um das Aussterben der Zwerggans, einer noch heute in Europa bedrohten Tierart, gegangen. Der Bestand sei durch die Jagd in den Überwinterungsgebieten um das Schwarze und Kaspische Meer dezimiert worden, erzählt er.
Moullec bringt Vögeln eine Zugroute bei
Dagegen wolle Moullec etwas unternehmen. Der Plan: Gänse an einen anderen Ort führen, an dem sie überwintern. Und so machte er sich zusammen mit seiner Frau und 33 Gänsen im Gepäck auf den Weg. Von Nordschweden folgten die Gänse dem Ultraleichtflugzeug des Paares bis in ihr Überwinterungsgebiet in Deutschland.
«Die Vögel prägten sich diese neue Route mit uns ein. Und im darauffolgenden Frühjahr kehrten sie auf eigene Faust in das Reservat zurück, aus dem sie gestartet waren. Es hat also gut funktioniert», sagt Moullec.
Das Ehepaar fliegt fast jeden Tag mit Gänsen
Doch wieso folgen die Vögel eigentlich einem Flugzeug? Dafür braucht es vor allem eines: viel Arbeit. «Man muss in der Lage sein, Jungvögel aufzuziehen», so Moullec. Nachdem sie geschlüpft sind, würden sie ihn und seine Frau als Eltern betrachten.
Deshalb verbringe er viel Zeit mit ihnen, schlafe und schwimme mit den Gänsen. Früh müsse man sie ans Motorengeräusch und die Silhouette des Flugzeugs gewöhnen, damit sie ihm auch wirklich folgten.
Er fliege fast jeden Tag mit ihnen. Ansonsten würden ihre Muskeln zu schwach für die langen Züge vom Brutgebiet zum Überwintern und zurück.
Um die langen Flüge und die Aufzucht zu finanzieren, bietet das Ehepaar Touristen an, mitzufliegen. Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb Moullec andere Leute einsteigen lässt. «Für mich ist es eine Pflicht, der Öffentlichkeit zu vermitteln, wie wichtig der Schutz dieser Vögel ist», so Moullec.