Herzige Baby-Pinguine schlüpfen im Zoo Zürich
Seit mehr als einer Woche bekommen die Humboldtpinguine im Zoo Zürich Nachwuchs. Nau.ch hat den kleinen Tieren über Pfingstwochenende einen Besuch abgestattet.
Das Wichtigste in Kürze
- 31 Humboldtpinguine ziehen im Zoo Zürich derzeit ihren Nachwuchs auf.
- Für gewöhnlich leben die Tiere an der Westküste Südamerikas.
- Die Humboldtpinguine zählen zu den gefährdeten Arten.
Es ist Brutzeit bei den Humboldtpinguinen im Zoo Zürich. Insgesamt 31 Tiere – davon 6 Jungtiere – ziehen zurzeit frischen Nachwuchs gross.
Die Arbeit wird dabei unter den Eltern aufgeteilt. Beide Eltern bebrüten die meist zwei Eier über einen Zeitraum von etwa 40 Tagen. Dabei brüten etwa 50 Prozent der Paare zweimal im Jahr.
Bevorzugt brüten sie in selbstgegrabenen Nesthöhlen in sogenanntem «Guano», das aus Exkremente von Seevögeln besteht.
Nach rund sechs bis acht Wochen beginnen die Jungvögel selbständig zu werden. Dann verirren sie sich auch ab und zu in Nesthöhlen anderer Tiere, wie Zoo-Kurator Pascal Marty erklärt.
Das wird von den erwachsenen Tieren ohne weiteres akzeptiert. Dies aber nur, solange sie klein sind. Erwachsene Tiere werden in anderen Höhlen als ihren eigenen nicht reingelassen.
Homosexuelle Pinguine keine Seltenheit
Homosexualität unter Pinguinen ist keine Seltenheit, schreibt der Zoo Zürich in einer Mitteilung. Da ein Männchen- oder Weibchen-Pärchen keine Eier legen kann, muss es sich ein Ei eines anderen Paares stehlen. In verschiedenen Zoos – auch in Zürich – hat sich gezeigt, dass gleichgeschlechtliche Paare gute Eltern sein können. Warum sich solche gleichgeschlechtlichen Paare bilden, ist noch nicht abschliessend geklärt.
Seit 1954 sind die Tiere im Zoo Zürich zu bestaunen. Dabei benutzen die Humboldtpinguine im Wechsel mit den Königspinguinen die Innen- und Aussenanlage. Die wärmeempfindlicheren Königspinguine befinden sich während des Sommers in der gekühlten Innenanlage. Dann sind die Humboldtpinguine auf der Aussenanlage zu sehen.
Bestände nehmen weltweit ab
Die Bestände der wildlebenden Humboldtpinguine sind seit Mitte des neunzehnten Jahrhunderts rückläufig. Grund sind natürliche Ereignisse wie etwa das Wetterphänomen El Niño. Jedes Jahr verenden zudem viele Humboldtpinguine in Fischernetzen.
Weiter hat der Abbau von Guano für Düngemittel durch den Menschen die Anzahl der Brutstätten der Humboldtpinguine stark reduziert. Die internationale Welt-Naturschutzunion IUCN listet die Art aktuell als gefährdet.
Für gewöhnlich leben die Vögel entlang der Westküste Südamerikas zwischen Peru und Chile. Sie leben in der Region des Humboldtstroms, benannt nach dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt.
In den nährstoffreichen Gewässern dieses Stroms ernähren sie sich primär von Fischen und Tintenfischen. Diese erbeuten sie meist in den Küstengewässern in einer Tiefe von 0 bis 30 Metern.