Mamma Mia: Alternativen für ABBA-Muffel im Überblick

Robin Mahler
Robin Mahler

Bern,

«Mamma Mia! Here We Go Again» lässt die hiesigen Kassen klingeln. Wer wenig mit ABBA anfangen kann, sollte einen Blick auf nachfolgende Empfehlungen werfen.

Wer keine Lust auf «Mamma Mia! Here We Go Again» hat, findet hier einige Alternativen.
Wer keine Lust auf «Mamma Mia! Here We Go Again» hat, findet hier einige Alternativen. - Universal Pictures

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Musikfilm «Mamma Mia: Here We Go Again» erobert die Schweizer Kino-Charts.
  • Wer mit ABBA nicht warm wird, findet im Artikel einige Alternativen.
  • Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Die schwedische Welle hat die Schweiz erneut erfasst und – «Here We Go Again«, die Spitze der hiesigen Kino-Hitparade erklommen. Wer der ABBA-Hysterie entfliehen will, dabei aber nicht auf Musikfilme verzichten möchte, dem sei die nachfolgende Auswahl an Alternativen empfohlen.

«Blues Brothers» | John Landis, USA 1980

Jake (John Belushi) und Elwood (Dan Aykroyd) sind «im Auftrag des Herrn unterwegs» und wollen «die Band wieder zusammenbringen». Es folgt eine aberwitzige Odyssee.

Gespickt mit Gastauftritten von Legenden wie Ray Charles oder Aretha Franklin und einem tollen Soundtrack gehören die «Blues Brothers» in den Kanon der besten Musikkomödien aller Zeiten. Szenen wie die Gesangsnummer von Superstar James Brown in der Kirche, die Nazi-Autoverfolgungsjagd oder das Konzert in einer Country-Kneipe untermauern den Status. Nicht zu vergessen: Die markanten Sonnenbrillen der beiden Protagonisten.

«Tromeo and Juliet» | Lloyd Kaufman, USA 1996

Der Literaturklassiker «Romeo und Julia» von William Shakespeare in der Extrem-Variante mit Sex, Drogen, Rock 'n' Roll und Gewalt. Bevor sich James Gunn mit zwei Comic-Verfilmungen zu den «Guardians of the Galaxy» in Hollywood etablierte, hat er seine Karriere bei der Independent-Filmschmiede Troma Entertainment lanciert. Die ist am besten bekannt durch den «Toxic Avenger» sowie weitere, mehr oder weniger, absurd-unterhaltsame Low-Budget-Streifen.

Gemeinsam mit Firmenchef und Regisseur Lloyd Kaufman schrieb Gunn das Drehbuch, welches die Vorlage aufgreift. Der Schauplatz wird in die Moderne verlagert. Als Erzähler fungiert Lemmy Kilmister von Motörhead. «Tromeo and Juliet» ist derb, unverschämt und überdreht. Freunde des schlechten Geschmacks kommen auf ihre Kosten. Im gleichen Jahr kam übrigens «Romeo + Juliet» mit Leonardo DiCaprio ins Kino. Bezüglich des Unterhaltungsfaktors zieht DiCaprio den Kürzeren.

«South Park: Bigger, Longer & Uncut» | Trey Parker, USA 1999

«Ich schau mal nach South Park, Mann, dort ist es echt heiss!». Cartman, Kenny, Stan und Kyle lösen unter anderem beiläufig einen Krieg zwischen den USA und Kanada aus. Daneben zeigen sie der biederen Gesellschaft den Stinkefinger.

Wer die Serie kennt und den Film bisher nicht gesehen hat: Hier handelt es sich um eine ausgedehnte Folge mit knapp 82 Minuten Laufzeit und dem Zusatz «Grösser, besser und ungeschnitten». Im Unterschied zur Serie wird hier viel gesungen. Die Lieder sind vulgär, manche besitzen jedoch gewisses Ohrwurm-Potenzial. Das Niveau der Witze wechselt zwischen hintergründig und gewohnt grobschlächtig. Die Kreativität der Schöpfer Trey Parker und Matt Stone ist diesbezüglich ausgeprägt.

«8 Mile» | Curtis Hanson, USA 2002

Jimmy «B-Rabbit» Smith Jr. (Eminem) lebt in einem heruntergekommenen Viertel in Detroit. Sein Traum, als weisser Rapper durchzustarten, erweist sich als schwierige Angelegenheit. Als er jedoch in diversen Rap-Duellen abräumt, scheint sich sein hartes Los zum Besseren zu wenden.

Oscar-Gewinn für das beste Stück mit «Lose Yourself» und ein Karriereschub: Die Hauptrolle in «8 Mile» hat sich für den selbsternannten «Rap-Gott» als Glücksgriff erwiesen. Selbst wenn man keine Freude am Hip-Hop hat, ist der Film sehr ansehnlich geworden. Er erzählt die altbekannte jedoch mitreissend inszenierte Geschichte des Aufsteigers. Neben Eminem spielen talentierte Schauspieler wie Brittany Murphy und Mekhi Phfier mit. Dazu befand sich der Ami-Rapper damals auf dem Höhepunkt seines kreativen Schaffens.

«Tenacious D in: The Pick of Destiny» | Liam Lynch, USA 2003

Der kleine JB (Jack Black) hat nur ein Ziel: die grösste Rockband aller Zeiten zu gründen. Er entflieht seiner christlichen Familie und geht nach Los Angeles. Dort trifft er den Strassenmusiker Kyle Gass. Die beiden raufen sich zusammen und hören vom «Gitarrenplektrum des Schicksals». Um in dessen Besitz zu kommen, müssen sie ins «Rock 'n' Roll History Museum» einbrechen.

Black und Gass haben bereits in den späten Neunzigern auf HBO eine Fernsehserie als Musikband Tenacious D erhalten. Der Film von Liam Lynch erzählt die Entstehungsgeschichte des Duos überspitzt und geizt nicht mit Anspielungen auf die Welt der Rock und Metal-Musik. Die dünne Handlung sowie der krude Humor kam nicht gut an, entwickelte sich jedoch auf DVD zum Erfolg. Heute ist «Pick of Destiny» eine unterschätzte Perle, die wiederentdeckt werden möchte. Laut Black folgt in diesem Jahr womöglich eine Fortsetzung.

«Sing Street» | John Carney, Irland, USA, UK 2016

Dublin im Jahre 1980. Junge trifft Mädchen. Das Mädchen ist nicht beindruckt. Der Junge startet eine Band. Um sie zu beeindrucken, gründet er mit Klassenkameraden eine Band, sie soll als Sängerin engagiert werden.

Die teilweise der DVD entnommene Beschreibung fasst die Essenz von «Sing Street» gut zusammen. Dank des malerischen Schauplatzes sowie den aufstrebenden Jungdarstellern eine angenehm lockere Musikkomödie. Mit Humor wird der Alltag eines träumerischen Jugendlichen aufgelockert. Die Hochglanz-Optik und die Auswahl bekannter Rock und Pop-Stücke spricht ein breites Publikum an und eignet sich für einen Familienabend.

Sonstige Tipps: «Searching for Sugar Man», «The Rocky Horror Picture Show», «This is Spinal Tap», «Grease», «The Muppets».

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