Blue Balls Festival: Die kompakte Vorschau

Zum 26. Mal treffen sich in Luzern Freunde der Musik und Kunst. Am Blue Balls Festival spielen weltbekannte Musiker im kostenpflichtigen, wie auch -losen Programm. Daneben gibt es auch viel Kunst zu sehen.

Wer ans Blue Balls Festival fährt, wird ab und an von einem Pin-Verkäufer angequatscht. Mit dem Pin unterstützt man nicht nur das teils kostenfreie Blue Balls Programm. Der Pin verschafft einem auch Zutritt ins KKL Auditorium. Dort findet täglich die Talkshow «Meet the Artists» mit den weltbekannten Musikern vom Programm statt. Danach läuft der Film «Eric Clapton: life in 12 Bars». Eine schonungslose Dokumentation über das turbulente Leben des grossen Blues Heroes. Der Film wird nicht in Schweizer Kinos laufen, und ist somit am Blue Balls ein Muss für alle Fans.

Startschuss für das Blue Balls bildet jeweils das «Blue Balls Face» des jeweiligen Jahres. Heuer eröffnet der Brite Keir das neuntägige Festival. Der junge Newcomer überzeugt mit einer gewaltigen Stimme und einem gegensätzlich scheuen Charakter. «Keir hebt sich ab von anderen Musikern, er sticht heraus!» schwärmt Festival-Direktor Urs Leierer. Gemeinsam mit US-Indierocker Eels spielt Keir im Luzerner Saal des KKL.

Nicht zum ersten Mal tritt der grosse Blues-Rocker am Blue Balls auf. Bereits 2012 reiste er nach Luzern und begeisterte die Zuschauer. Der Texaner vereint Blues, Rock, Soul und gar Hip-Hop wie kein zweiter. Gary Clark Jr. elektrisiert: Sein virtuoses Gitarrenspiel, seine markante Stimme und seine charismatische Ausstrahlung erinnern viele an Jimi Hendrix. Nur irgendwie moderner.

Rund 20 der engagierten Bands spielen mit dem Auftritt am Blue Balls zum ersten Mal in der Schweiz. Das Power-Rock-Duo aus Kanada ist wild, energie-geladen und heizt mit allen Kräften für die nachfolgende Band ein. Black Pistol Fire bilden den Support für Wolfmother, der hochgelobten australischen Hardrock-Band. Ein Abend für Fans von Led Zeppelin oder Black Sabbath.

Auch das Gratisprogramm des Blue Balls lässt sich sehen. So spielen regionale wie auch nationale Musiker auf den diversen Gratis-Bühnen am See, wie Tobias Carshey. Der Zürcher wurde vergangenen Herbst zum SRF Best Talent gekürt und geht unter die Haut. Carshey redet offen über seine Depressionen und solidarisiert sich mit seiner Musik mit anderen Menschen, die unter psychischen Krankheiten leiden. Und doch schafft er es, trotz schwerer Kost auch Leichtigkeit in seine Musik zu bringen.