Starke Zunahme der Fälle von Kinderpornografie in der Schweiz
Die Kinderpornografie in der Schweiz hat in den letzten Jahren markant zugenommen. Zwischen 2019 und 2021 verdoppelte sich die Zahl der Fälle.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz erlebt eine starke Zunahme von Fällen der Kinderpornografie.
- Im letzten Jahr übergab Fepol den Kantonen 1399 Fälle zur Strafverfolgung.
Das Bundesamt für Polizei musste im letzten Jahr 1399 Fälle von Kinderpornografie den Kantonen zur Strafverfolgung weiterleiten. Das war fast ein Fünftel mehr als 2020 und sogar doppelt so viele wie 2019.
Die Schweiz liege damit im weltweiten Trend, sagte Regula Bernhard Hug, Leiterin der Organisation Kinderschutz Schweiz, in einem Interview mit den TA-Medien. Eine der Ursachen sei die Pandemie. Viele Betroffene dürften die Fremdbestimmung durch die Lockdowns mit dem Konsum von pädokriminellem Material kompensiert haben.
Laut einem Bericht des Bundesrates soll ein Prozent der männlichen Bevölkerung pädophil veranlagt sein. Daraus aber die Zahl möglicher Täter hochzurechnen, sei nicht möglich. Denn nur ein Teil der Männer mit pädophilen Neigungen werde tatsächlich kriminell.
Bei einer Grossrazzia gegen Pornografie hatte die Waadtländer Polizei Anfang letzter Woche gegen 96 Personen ermittelt. Zwei Personen wurden in U-Haft gesetzt. Ferner beschlagnahmte die Polizei 313 Handys respektive Computer mit kinderpornografischem Material.