In Baden AG kann dank neuer Park-Reglements in gewissen Quartieren gratis parkiert werden. Das ziehe jeden Morgen zahlreiche Gymi-Schüler an, monieren Anwohner.
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Das betroffene Quartier in Baden AG. Mit einer Parkkarte kann bis zu vier Stunden gratis parkiert werden. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In Baden AG können Autofahrer für vier Stunden gratis in einigen Quartieren parkieren.
  • Das nervt die Anwohner: Denn alle Plätze werden jeden Morgen von Kanti-Schülern belegt.
  • Die Schule will auf die Kritik reagieren.
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In Baden AG darf seit dem neuen Parkier-Reglement 2021 in gewissen Zonen mit einer Parkscheibe vier Stunden gratis parkiert werden. Doch die Massnahme sorgt bei Quartierbewohnern mehr für Stunk als für Entlastung: Denn die Parkplätze werden seither jeden Morgen von Kanti-Schülern in Beschlag genommen.

Vorher habe man problemlos Parkplätze nahe der Wohnung gefunden, sagen drei frustrierte Anwohner aus dem Quartier «Limmat rechts» zur «Aargauer Zeitung».

Jetzt zahlen sie jährlich 500 Franken für ihre Parkkarte und drehen trotzdem jedes Mal mehrere Runden durchs Quartier, bevor ein Patz gefunden ist.

Haben Sie ein Auto?

Schuld seien die Schüler der nahe gelegenen Kantonsschule. Diese würden von den vier Gratis-Parkstunden angezogen und liessen ihr Auto meist einfach den ganzen Tag da stehen. Sie hätten nämlich herausgefunden, dass kaum kontrolliert werde.

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Auch am Montagnachmittag sind alle Plätze im Quartier besetzt, zeigt ein Augenschein.
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Das Gratis-Parken zieht vor allem Schüler der nahegelegenen Kantonsschule an.

Dabei handle es sich explizit um junge Männer und kaum je Frauen, betonen die Anwohner. «Sie kommen mit Papis Mercedes oder BMW

Nach den abgelaufenen vier Stunden würden sie einfach ihre Parkuhr zurückdrehen und zurück in die Schule gehen. Auch Lehrer würden so vorgehen.

Schule will eingreifen

Die Stadtpolizei Baden wehrt sich gegen den Vorwurf, dass nicht kontrolliert werde. Die externe Firma, welche die Kontrollen durchführt, habe einen konkreten Auftrag, auch in den Aussenquartieren.

Man könne den Frust nachvollziehen, aber so habe die Politik nun mal entschieden. Für 50 Franken im Monat gebe es kein Anrecht auf einen gesicherten Parkplatz: «Ansonsten müssten wir die Preise verdreifachen.»

Die Schule will derweil reagieren und ihre Schüler sensibilisieren. Sie hat eigene Parkplätze auf dem Areal, die aber kostenpflichtig sind und beantragt werden müssen. Lehrer wie Schüler wurden aufgefordert, nicht mehr im Quartier zu parkieren.

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