Der Flughafen Basel soll bis 2028 für 250 Millionen Franken ans Bahnnetz angeschlossen werden.
Der leere Wartebereich vor einem Gate am EuroAirport bei Basel.
Der leere Wartebereich vor einem Gate am EuroAirport bei Basel. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ab 2028 soll der EuroAirport bei Basel auch mit der Bahn zu erreichen sein.
  • Franzosen und Schweizer sind sich einig – aber die Finanzierung ist noch nicht ganz klar.
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Trotz unsicherer Finanzierung der für den Bau benötigten 250 Millionen Franken herrscht bei den Projektträgern Zuversicht, dass in zehn Jahren Züge statt Busse zum EuroAirport (EAP) bei Basel fahren. Dass die Finanzierung noch nicht ganz unter Dach ist, sei für ein solches Grossprojekt in Frankreich normal, sagte ein Vertreter der französischen Staatsbahnen SNCF heute Donnerstag auf dem EAP vor den Medien. Zudem habe der Präfekt kürzlich signalisiert, dass das Vorhaben gut unterwegs sei, doppelte ein Repräsentant der Région Grand Est nach.

SNCF und Grand Est sind neben dem EAP selbst und dem Bundesamt für Verkehr Träger des 2011 lancierten Projekts für eine Bahnanbindung des binationalen Flughafens. Auf Schweizer Seite haben der Bund und die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn ihre Bereitschaft zur Mitfinanzierung bereits zugesagt.

Die französische Regierung hatte dagegen im Februar hierzulande für Aufregung gesorgt, weil für sie eine verbindliche Zusage vorerst keine Priorität hat. Zuerst brauche es eine Nutzungsstudie.

Zweites Mitwirkungsverfahren lanciert

Das in Frankreich für ein solches Grossprojekt nötige Verfahren ist dabei längst im Gang. Heute Donnerstag wurde dafür das zweite Mitwirkungsverfahren eröffnet, das einen Monat dauert. Insbesondere werden dabei auch Eingaben zur noch nicht abgeschlossenen Umweltverträglichkeitsprüfung erwartet.

Beteiligen können sich an diesem Mitwirkungsverfahren auch Interessierte aus der Schweiz und Deutschland. Die Projektträger gehen davon, dass das Bewilligungsverfahren noch rund sechs Jahre dauert. 2024 sollen die Bauarbeiten aufgenommen werden, die bis 2028 dauern.

Sechs Kilometer lange Neubaustrecke

Vorgesehen ist der Bau eines sechs Kilometer langen zweigleisigen Streckenabschnitts als Abzweigung der bestehenden Bahnlinie Strassburg-Mülhausen-Basel. Passagiere sollen von einer Haltestelle direkt in den Flughafenterminal gelangen können.

Verkehren sollen auf der neuen Strecke Züge von drei grenzüberschreitenden Regionalbahnlinien. Zwischen dem EAP und dem Bahnhof Basel SBB ergeben sich dadurch sechs Verbindungen pro Stunde und Richtung. Dass auch Fernverkehrszüge den EAP erschliessen, ist nicht vorgesehen.

Derzeit beträgt die Fahrzeit vom Bahnhof Basel SBB zum Flughafen mit dem Bus 18 Minuten. Mit der Eisenbahn sollen es dereinst nur noch zehn Minuten sein. Von der Bahnanbindung profitieren können nicht nur die Fluggäste - letztes Jahr waren es 7,9 Millionen - sondern auch die rund 6300 Personen, die ihren Arbeitsplatz am EAP haben.

Für EAP «entscheidendes Projekt»

Nach Angaben der Projektträger hat der Bahnanschluss sowohl ökologisch als auch ökonomisch einen grossen Nutzen. So wird beim Verkehr eine Verlagerung von rund einem Drittel von der Strasse auf die Schiene gerechnet. Der wirtschaftliche Nutzen wird auf 500 Millionen Euro veranschlagt, was dem Doppelten der Investitionen entspricht.

Für Flughafen-Direktor Matthias Suhr ist die Bahnanbindung ein «entscheidendes Projekt». Um an den Flughafen zu gelangen, sei die Bahn das richtige Transportmittel, nicht der Bus. Dieser biete oft nicht genug Platz für die Passagiere und sei wegen der Staus nicht zuverlässig genug.

Massiven Mehrverkehr erhofft sich Suhr vom Bahnanschluss nicht. Das durch diesen generierte Wachstum bei den Passagierzahlen schätzt er für 2028 auf rund vier Prozent. Gerechnet wird dannzumal mit elf Millionen Fluggästen.

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