ABB legt langjährigen Rechtsstreit in Südafrika mit Zahlung bei
Der Technologiekonzern ABB hat in einem schon lange währenden Streit mit Eskom in Südafrika eine Einigung erzielt. Darin involviert sind auch die südafrikanischen Behörden (Special Investigation Unit, SIU). ABB wurde dabei zu einer Zahlung von gut 100 Millionen US-Dollar verknurrt.
Das Wichtigste in Kürze
- ABB South Africa habe nach mehreren Verhandlungsrunden eine vollständige und endgültige Einigung mit Eskom und der SIU erreicht, teilte ABB am Freitag mit.
Diese steht im Zusammenhang mit unzulässigen Zahlungen und anderen Compliance-Themen, welche ABB in Bezug auf ein Projekt im südafrikanischen Kusile schon länger offen gelegt hatte.
Im Rahmen der Einigung zahlt ABB rund 104 Millionen US-Dollar an Eskom. Alle Parteien stellen sich zudem gegenseitig von sämtlichen Ansprüchen im Zusammenhang mit dem Steuerungs- und Instrumentierungsvertrag und seinen Änderungsaufträgen für die Blöcke 1 und 2 in Kusile frei.
Der Streit geht zurück auf einen Auftrag des staatlichen Stromversorgungsunternehmens Eskom für ein Kohlekraftwerk in Kusile aus dem Jahr 2015. ABB lieferte für dieses Automations-, Leit- und Messtechnik. Man habe sich verpflichtet, das Kusile-Projekt im Einklang mit den vertraglichen Verpflichtungen fertigzustellen, heisst es dazu in der heutigen Mitteilung.
Darüber hinaus wolle man «weiterhin vollumfänglich mit der National Prosecuting Authority in Südafrika sowie den Behörden in den USA, Deutschland und der Schweiz bei deren Überprüfung des Kusile-Projekts zusammenarbeiten». Alle damit verbundenen anhängigen Verfahren, deren Auswirkungen sich derzeit noch nicht abschätzen liessen, sollten weltweit zügig abgeschlossen werden. Ein ABB-Sprecher wollte auf Anfrage von AWP dazu keine näheren Angaben machen.
Die finanziellen Auswirkungen halten sich für ABB in einem überschaubaren Rahmen. Ein Grossteil der Zahlung sei bereits in den vergangenen 15 Monaten in den Büchern von ABB erfasst worden, heisst es. Allerdings resultiert im vierten Quartal dadurch noch eine zusätzliche Belastung von rund 30 Millionen US-Dollar auf Stufe des Betriebsgewinns (EBITA) sowie ein negativer Cashflow-Effekt von rund 110 Millionen.