Ackermann: «Andere Stimmen hatten mehr Gewicht am Mittwoch»
Taskforce-Präsident Ackermann will nicht von einem gestörten Verhältnis mit dem Bundesrat sprechen. Am Mittwoch hätten andere Stimmen mehr Gewicht gehabt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat habe das Vertrauen in die Wissenschaft nicht verloren, sagt Ackermann.
- Er sagt auch: «Beim Entscheid am Mittwoch hatten andere Stimmen mehr Gewicht.»
Beim Öffnungsentscheid des Bundesrates vom vergangenen Mittwoch hätten andere Stimmen mehr Gewicht gehabt. Das Vertrauen in die wissenschaftliche Taskforce habe die Landesregierung aber nicht verloren, schätzt deren Präsident Martin Ackermann.
Viele der letztlich politischen Entscheidungen in diesem Jahr hätten auf wissenschaftlichen Einschätzungen basiert, sagte Ackermann am Samstagabend in der Sendung «Echo der Zeit» von Schweizer Radio SRF. Dass der Bundesrat zum Beispiel im März länger zugewartet habe mit den Lockerungen habe ein klare wissenschaftliche Basis gehabt.
Letzte Woche sei dies anders gewesen: «Beim Entscheid am Mittwoch hatten andere Stimmen mehr Gewicht.» Die Taskforce sei vorgängig nicht einmal über diese Öffnungsszenarien informiert worden und sie habe sich vorgängig auch nicht dazu äussern können.
Von einem gestörten Verhältnis und fehlendem Vertrauen wollte Ackermann trotzdem nicht reden. Es gebe sicher Reibungen und Spannungen in einer so grossen Krise. Er gehe aber davon aus, dass die Perspektive der Taskforce vom Bundesrat weiterhin berücksichtigt werde bei seinen Entscheiden. Insgesamt seien Politik und Wissenschaft einander näher gerückt und würden einen intensiveren Austausch pflegen als früher.
Angesprochen auf einen neuerlichen Austritt eines Mitglieds aus der Taskforce verneinte Ackermann, dass er und das Gremium sich zu stark in ein politisches Korsett gesperrt fühlen. «Unsere Rolle ist die Beratung, und da können wir uns frei äussern.»