Adelboden, Wengen & Co: Bilder von grünen Skipisten gehen um Welt
Ob England, Amerika oder Australien: Die grün-braunen Schweizer Ski-Pisten sorgen rund um den Globus für Schlagzeilen. Ein Video aus Wengen BE geht viral.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor allem in tiefer gelegenen Ski-Gebieten zeichnet sich derzeit ein düsteres Bild.
- Adelboden, Wengen und Co. sorgen weltweit für Aufsehen.
- Die Bilder der Kunstschnee-Skipisten schaffen es sogar bis in die australischen Medien.
Januar, und trotzdem schaut in der Schweiz nicht viel nach Winter aus! Tiefer gelegene Skigebiete müssen schliessen. Auch in den grösseren Destinationen ist Skifahren nur auf Kunstschnee-Pisten möglich.
Im Wintersport-Land Schweiz zeichnet sich derzeit vielerorts ein tristes Bild. Die Bilder der weissen Schnee-Bahnen, die sich durch die grün-braune Landschaft schlängeln, sorgen für Aufsehen. Und zwar rund um den Globus!
Ein Tiktok-Video aus Wengen BE geht derzeit viral. Bei dieser Talabfahrt auf 1256 Metern ist der Schnee fast komplett weggeschmolzen. Einige Skifahrer kämpfen sich mit vereinten Kräften durch den braunen Matsch zum Lift. Rund 500'000 Mal wurde der Clip bereits angeklickt.
Nicht nur in den sozialen Medien, auch in der internationalen Presse finden die Skipisten einen prominenten Platz.
«Schweizer Skigebiete mit Sorgen» (Das Erste). Oder «Sogar für Kunstschnee ist es zu warm» (Stern), schreiben unsere nördlichen Nachbarn aus Deutschland. «Erschreckendes Bild aus Skigebiet sorgt für Entsetzen», berichtet «Merkur».
Die Engländer schreiben überspitzt von einer «europäischen Hitzewelle» (Daily Mail). Dazu werden Bilder aus dem schneelosen Ski-Resort Villars-sur-Ollon im Kanton Waadt gezeigt.
Auch «BBC» sind die grünen Hänge aufgefallen. «Schneemangel bedroht die Alpen mit einer nassen Wintersaison», titelt das öffentlich-rechtliche Medium, das auch einen TV-Sender betreibt.
Briten schreiben: «Angst in den Alpen wächst»
Leser erfahren im Artikel, wie wichtig das «weisse Gold» für viele Schweizer Regionen sei. Klimaexperten hätten die Gebiete jedoch schon lange gewarnt, dass Skifahren unter 1000 Metern bald nicht mehr möglich sei, heisst es.
Das bewahrheite sich nun: «Die Angst in den Alpen wächst. Der Ferienort Splügen, der auf 1500 Metern liegt, gilt als schneesicher, ist aber derzeit bis auf weiteres geschlossen.»
Die Storys verbreiten sich aber auch ennet dem grossen Teich. Sogar die Amerikaner und die Australier berichten mit grosser Verwunderung über den fehlenden Schnee in der Schweiz.
Amis und Australier verwundert über Gras-, Fels- und Schmutzflecken
Der «San Francisco Chronicle» meldet einen «scharfen Kontrast zu den Schneestürmen in Teilen der Vereinigten Staaten». Thematisiert wird etwa der Ski-Weltcup in Adelboden BE, der auf das kommende Wochenende angesetzt ist.
«25'000 Fans zieht es an einem einzigen Renntag nach Adelboden», staunt man. Dieses Rennen würden gebraucht, um «Amateur-Skifahrer mit idyllischen Winterbildern anzulocken», wird den Lesern erklärt. «Aber grasige, braune Seiten können die Landschaft verderben – und die Attraktivität dämpfen.»
Grüne Skipisten in der Schweiz – in diesen Tagen sogar ein Thema in Australien. «In einigen Ski-Mekkas Europas – wie Crans-Montana in der Schweiz – waren am Montag nur Gras-, Fels- und Schmutzflecken sichtbar. Der Schneemangel hat die Besorgnis über Temperaturschwankungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wiederbelebt», schreibt «HeraldSun».