Alarm in Winterthur – die Schulkinder sind zu dick!

Alarmierende Zahlen in Schulen: Laut einem Monitoring ist jedes fünfte Schulkind in Winterthur zu dick.

Schulkinder
Schweizer Kinder sind im internationalen Vergleich weniger dick als der Rest. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Winterthur sind die Schulkinder zu dick.
  • Das sieht Gabi Stritt (SP) zum Anlass, um Ernährungsberatungen in Schulen einzuführen.
  • Doch ist das Gewicht von Kindern wirklich Sache der Stadt?

Trotz Widerstand des Stadtrats hat das Parlament von Winterthur beschlossen, eine Ernährungsberatung einzuführen. Der Anlass: Ein alarmierender Anteil an übergewichtigen Schulkindern.

Übergewicht bei Kindern: Privatangelegenheit oder Schulaufgabe?

In einer hitzigen Debatte im Parlament wurde diese Frage diskutiert. Mit einem Fünftel aller Winterthurer Kinder, die als übergewichtig eingestuft werden, liegt die Stadt über dem Durchschnitt anderer Schweizer Städte.

In Winterthur sind die Schulkinder offenbar zu dick. Ist es richtig, Ernährungshilfe anzubieten?

Daher hat das Stadtparlament am Montagabend den Auftrag erteilt, eine Ernährungsberatung im schulärztlichen Dienst zu etablieren.

Gabi Stritt (SP) war laut dem «Landbote» die treibende Kraft hinter der Motion.

Gabi Stritt.
Gabi Stritt von der SP. - zvg

Sie reagierte auf ein Arbeitsdokument von Gesundheitsförderung Schweiz, welches das Gewicht von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz vergleicht. «Die Zahlen haben mich alarmiert», sagt Gabi Stritt. «Vor allem, weil Winterthur im negativen Sinne obenaus schwingt.»

Laut Monitoring sind 20 Prozent der Mittelstufenkinder in Winterthur übergewichtig – 5,4 Prozent davon sogar krankhaft adipös. Diese Zahlen sind höher als in allen anderen Kantonen und Städten. In der Oberstufe steigt der Anteil sogar auf 24,1 Prozent.

Ursache für das Übergewicht noch unklar

Warum die Zahlen in Winterthur so hoch sind, ist unklar. Der Bewegungsmangel während der Pandemie könnte eine Rolle spielen.

Fakt ist: Die Stadt Winterthur hat 75'000 Franken für externe Dienstleistungen im Bereich Ernährung und Ernährungsbildung im aktuellen Budget vorgesehen. Dies, obwohl sie sich gegen eine interne Ernährungsberatung entschieden hat.

Es bleibt unklar, wie der Stadtrat den Parlamentsauftrag für eine interne Ernährungsberatung umsetzen wird.

Kommentare

User #5937 (nicht angemeldet)

Ich von der SP mache gleich eine Intiative das jedes Kind 250000 Schmerzensgeld vom Staat bekommt. Das Geld dafür nehmen wir den Arbeitern aus der Pensionskasse

User #4395 (nicht angemeldet)

Das ist super! Ernährungskurse in der Schule, als ob die Kinder selbst einkaufen und kochen, eine typische SP Idee!

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