Altersheime in Zeiten von Corona besonders «verletzlich»
Alters- und Pflegeheime sind in Zeiten von Corona besonders «verletzlich». Ein einziger Infizierter führt zu Personalmangel, Isolation und häufig auch zum Tod.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Alterszentrum Weinfeld hat 14 coronabedingte Todesfälle zu beklagen.
- Im ganzen Kanton Thurgau kam es zu 39 Todesfällen in Zusammenhang mit Covid-19.
- Pflege- und Alterszentren müssen ab der ersten Infektion mit schweren Folgen rechnen.
Der Kanton Thurgau verzeichnet aktuell 39 coronabedingte Todesfälle. Davon haben sich 14, also mehr als ein Drittel, im Alterszentrum Weinfeld ereignet. Dies berichtet das «Tagblatt» heute.
Personalmangel im Altersheim
Gemäss dem Geschäftsführer Markus Preising sterben pro Jahr im Durchschnitt etwa 38 Bewohner. «Insgesamt haben wir dieses Jahr bereits 38 Todesfälle zu beklagen, 14 in Zusammenhang mit Covid-19.»
Dieses Beispiel zeigt, wie verletzlich ein Pflege- oder Altersheim ist. Ein einziger Fall kann schwerwiegende Folgen mit sich ziehen. Mitarbeitende fallen aus, Betagte werden isoliert und haben kaum Kräfte im Kampf gegen die Krankheit.
78 Bewohner isoliert
Im Zentrum Weinfelden wurden 33 Bewohner positiv auf Covid-19 getestet, 78 Personen wurden isoliert. 60 Mitarbeitende mussten sich testen lassen, wovon 27 ebenfalls positiv waren. Dies führte unumgänglich zu einem Personalmangel.
Gegenüber dem «Tagblatt» sagte Preising weiter: «Wir mussten die Stadt um Hilfe anfragen und erhielten Unterstützung vom Zivilschutz und von der Anlaufstelle für Altersfragen. Zudem unterstützte uns das Schweizerische Rote Kreuz Thurgau mit der Vermittlung von einzelnen Pflegepersonen. Der Kanton konnte uns leider nicht unterstützen.»