Armee wappnet sich gegen Cyber-Attacken
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Armee will sich gegen Cyberattacken wappnen.
- Alle Berufsoffiziere müssen ab Herbst Vorlesungen und Übungen in Cyber-Sicherheitspolitik besuchen.
Nach dem Hackerangriff auf die Ruag vor drei Jahren will sich das Verteidigungsdepartement (VBS) unter Guy Parmelin gegen Cyber-Attacken wappnen. Dazu will sie eine Ausbildungsoffensive starten. Alle Berufsoffiziere, die Militärwissenschaften an der ETH studieren, müssen ab Herbst Vorlesungen und Übungen in Cyber-Sicherheitspolitik besuchen. Das Center for Security Studies an der ETH reagierte dementsprechend mit einer Studienreform. Sie bilden angehende Berufsoffiziere auf die wachsende Bedeutung der Cybersicherheit aus. «Die Armeekader müssen eine Vorstellung erhalten, wie der Cyberraum militärisch genutzt wird», sagt der Studiendirektor Andreas Wenger gegenüber der «NZZ».
Cyberabwehr
«Es geht darum sicherzustellen, dass die Armeeangehörigen wissen, was Cyberabwehr bedeutet, und dass sie für mögliche Gefahren im Umgang mit elektronischen Mitteln sensibilisiert sind», sagt VBS-Sprecher Renato Kalbermatten. Angehende Berufssoldaten sind verpflichtet, ein Semester lang Vorlesungen über Cyberabwehr, Abschreckungsstrategien oder Gegenmassnahmen zu elektronischen Attacken zu besuchen.
Neben den neuen Lehrveranstaltungen wird auch ein erster Lehrgang kreiert. Dort werden Armeeangehörige, die beruflich mit IT vertraut sind, spezifisch geschult.
IT-Spezialisten verstärken Einheiten
Die Armee möchte zwischen 400 bis 600 IT-Spezialisten zur Verfügung haben. Sie sollen die Einheiten verstärken. Eine eigenständige Cybergruppe möchte das VSB jedoch nicht aufstellen.