Autoposer-Ärger in Zürich – Anwohnende sind sauer: «Unaushaltbar»
Lärm, Gestank und verstopfte Strassen: Autoposer sorgen mit ihren teuren Wagen in Zürich für Ärger. Die Polizei bemüht sich, aber ihr fehlt das Personal.
Das Wichtigste in Kürze
- Autoposer sorgen mit ihren teuren Sportwagen in der Zürcher Innenstadt für Ärger.
- Anwohnende klagen über Lärm und Abgasbelastung und fordern Massnahmen von der Politik.
- Die Polizei kontrolliert zwar, aber es mangelt an Personal, um ständig präsent zu sein.
Teure Sportwagen, Vorführrunden und zunehmender Lärm: In Zürichs Innenstadt steigt die Anzahl wertvoller Autos – und die Anwohnenden klagen über eine steigende Belastung.
Wer bei schönem Wetter die Strassen rund um die Zürcher Stadthausanlage hinunterfährt, könnte den Eindruck gewinnen, mitten in einem Freiluft-Autosalon zu sein.
Hochpreisige Modelle – Ferrari, Lamborghini, Porsche – füllen die Strassen und ziehen die Blicke der Passantinnen und Passanten auf sich. Sogenannte «Carspotter» versammeln sich, um die Limousinen und Sportwagen zu fotografieren.
Während Autofans Freude an der Vielfalt und Pracht der Fahrzeuge finden, ist die Stimmung unter den Anwohnenden weniger heiter. Nicht selten lassen Fahrerinnen und Fahrer die Motoren ihrer Sportwagen röhren und knattern.
«Der Lärm, die Abgase und die verstopften Strassen sind unaushaltbar geworden. Oft dauert das bis morgens um zwei Uhr», klagt eine Anwohnerin im «Tagesanzeiger». Seit der Corona-Krise sei dies so. Zuvor sei es sehr ruhig gewesen.
Zudem klagen Geschäftsinhabende, dass die teuren Autos oft illegal vor ihren Läden parkiert werden. Und mit der steigenden Anzahl an Autos wird eine faire Parkplatzverteilung zur Herausforderung.
Massnahmen werden gefordert
Bei der Stadtpolizei Zürich häufen sich die Beschwerden. Diese führe Kontrollen durch, habe aber nicht genug Personal für eine ständige Präsenz.
Zudem sei die Ahndung von Lärm durch Autofahrer eine Herausforderung. Es gebe nämlich keine klare rechtliche Grundlage für vermeidbaren Lärm, sagt Polizeisprecher Pascal Siegenthaler dem «Tagesanzeiger».
Dennoch führt die Stadtpolizei regelmässig Lärmkontrollen durch. In diesem Jahr waren es bisher 43 Kontrollen, bei denen 29 Autos aus dem Verkehr gezogen wurden.
Die Anwohnerinnen und Anwohner fordern auch von der Politik ein härteres Durchgreifen. Abbiegeverbote und ein Nachtfahrverbot gehören zu den Massnahmen, die sie sich wünschen.