Axpo lässt sich «angemessenes» Risikomanagement von PwC bestätigen
Die Axpo hat das eigene Risikomanagement wegen des jüngst beim Bundesrat beantragten Rettungsschirms extern überprüfen lassen. Die Untersuchung kommt zum Schluss, dass der Energiekonzern «angemessen» vorgegangen sei.
Der Verwaltungsrat hat das Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) beauftragt, das Risikomanagement zu beurteilen und speziell die Vorgänge, die zur Beantragung einer Kreditlinie beim Bund geführt haben.
Die PwC-Experten seien dabei zum Schluss gekommen, dass die Axpo im vergangenen Jahr «angemessen und nach branchenüblichen Standards» mit den Marktrisiken umgegangen sei, heisst es in einer Axpo-Mitteilung vom Dienstag.
Der Bund hatte der Axpo Anfang September notfallmässig eine Kreditlinie in der Höhe von 4 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt. Bisher musste der Konzern den Rettungsschirm aber noch nicht in Anspruch nehmen.
Für den Stromhandel müssen Energieunternehmen an der europäischen Energiebörse Sicherheiten hinterlegen. Und weil die Märkte bereits seit einem Jahr extrem volatil sind und die Preise massiv angestiegen sind, haben sich die erforderlichen Sicherheiten vervielfacht. Das sorgt bei grossen Stromproduzenten wie der Axpo für einen stark erhöhten Liquiditätsbedarf.
Bereits vor der Zusage der Kreditlinie habe der Bund gemeinsam mit einer externen Prüfgesellschaft bei der Axpo eine «Due Diligence»-Prüfung durchgeführt, so der Konzern am Dienstag weiter. PwC habe jetzt bestätigt, dass es angesichts der extremen Unsicherheit einem «umsichtigen Risikomanagement» entsprochen habe, beim Bund vorsorglich eine Kreditlinie zu beantragen.
Laut der Prüfungsgesellschaft sei der hohe Liquiditätsbedarf wegen der rekordhohen Strompreise am Grosshandelsmarkt hauptsächlich eine Folge der Absicherung der Schweizer Stromversorgung, so die Axpo weiter. Und durch das internationale Kunden- und Handelsgeschäft sei der Liquiditätsbedarf gleichzeitig deutlich reduziert worden. Aus Sicht der Axpo widerspricht der PwC-Bericht damit den Vorwürfen, der Liquiditätsbedarf stamme aus spekulativen Geschäften im Ausland.
Die abgeflossenen Mittel, also die Sicherheitsleistungen, würden ohnehin zurückfliessen, sobald die Preise sinken oder spätestens, wenn der Strom von der Axpo an den Abnehmer ausgeliefert wird, heisst es weiter. In der aktuell angespannten Lage an den europäischen Energiemärkten blieben aber insbesondere die Kreditrisiken hoch, da es zu Gegenparteiausfällen kommen könne.