Basel: Leila Moon erhält Kulturförderpreis nicht
Instagram-Posts wurden ihr zum Verhängnis: Die Musikerin und DJ Leila Moon erhält den Basler Kulturförderpreis 2024 nicht.
Die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt vergibt den Kulturförderpreis 2024 nicht an die Musikerin und DJ Leila Moon.
Ausschlaggebend für diesen Entscheid waren öffentliche Aussagen von ihr zu Kulturboykotten gegen israelische Künstler, wie das Präsidialdepartement (PD) am Mittwoch mitteilte.
Leila Moon veröffentlichte diese Aussagen erst im Oktober auf Instagram, also erst nach ihrer Nomination durch die Jury im September.
Die Abteilung Kultur sei zum Schluss gekommen, dass ein Widerspruch zwischen den Boykott- und Ausschlussaussagen der Musikerin und dem gesetzlichen Zweck der Preisverleihung nicht hätten ausgeräumt werden können, heisst es in der Mitteilung.
Gesetzlich liege es im Ermessen der kantonalen Kulturförderung, vom Vorschlag der Jury abzuweichen, sofern die Kriterien für die Vergabe gemäss kantonalem Kulturfördergesetz nicht erfüllt seien.
Zwar würden die Aussagen unter die Meinungsäusserungsfreiheit fallen. Jedoch sollte Leila Moon gemäss der Begründung der Jury gerade für ihre vernetzende Arbeit in der Basler Musik- und Clubszene gewürdigt werden.
Die nach ihrer Nomination publizierten Boykottaussagen würden diesem Zweck widersprechen und damit auch den Voraussetzungen für eine Preisvergabe, schreibt das PD weiter.
Preisverleihung abgesagt
Mitte November gab das PD Leila Moon als Gewinnerin des diesjährigen Kulturförderpreises bekannt.
Der Entscheid sorgte wegen Aussagen der Musikerin für Kritik, so reichte etwa die Basler SVP unverzüglich eine Interpellation dazu ein.
Einen Tag später sagte die Abteilung Kultur die Preisverleihung vorerst ab und kündigte Abklärungen an. Dabei suchte sie sowohl mit der Jury wie auch mit der Künstlerin das Gespräch.
Boykott-Drohung
Im besagten Instagram-Statement hatte die Musikerin geäussert, dass sie Institutionen boykottiere, die mit israelischen Kulturschaffenden zusammenarbeite, welche sich nicht in einer bestimmten Weise zum Nahostkonflikt äussern.
Konkret ging es um einen Veranstalter in Bern, der die Band Yemen Blues aus New York im Programm hatte