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Basler Hirscheneck spricht nach Konzertabsage von «Missverständnis»

Keystone-SDA Regional
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Basel,

Das Basler Kulturlokal Hirscheneck spricht im Zusammenhang mit der Absage des Konzertes des Musikers Björn Peng von einem «Missverständnis».

Links Basel Hirscheneck
Das Basler Kulturlokal Hirscheneck reagiert auf die Absage des Björn Peng-Konzerts. (Archivbild) - keystone

Der Entscheid sei als Haltung gegen Aktivismus gegen Antisemitismus aufgefasst worden, was aber nicht der Grund der Absage gewesen sei, heisst es in einer Stellungnahme auf der Website des Lokals. Es tue ihnen leid, dass solch ein Missverständnis möglich war, schreiben die Mitglieder des Hirscheneck-Kollektivs.

Vielmehr hätten Teile des Kollektivs Kritik am Aufruf der von Björn Peng mitbegründeten Bewegung «Artists against Antisemitism» geäussert.

Dabei hätten sie eine Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus sowie «die einseitige Benennung der Hamas als leidverursachende Akteurin gegenüber der palästinensischen Bevölkerung» kritisiert, schreibt das Kollektiv in der am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme: «Da wir diesen Kritikpunkten Raum geben wollen, war es für uns nicht möglich, das Konzert wie geplant durchzuführen.»

Björn Peng's Reaktion und «Artists against Antisemitism»

Im November gab das Hirscheneck bekannt, dass der deutsche Elektropunk-Künstler Björn Peng ausgeladen wurde. Der Entscheid sorgte für grosses Aufsehen und Kritik in den lokalen Medien.

Björn Peng selbst kommentierte den Vorfall auf seiner Facebook-Seite mit folgenden Worten: «Abgesagt, irgendwas mit Israel. Keine Ahnung, fragt das Hirscheneck.»

Die Bewegung «Artists against Antisemitism» wehrt sich gegen die «Dämonisierung, Delegitimierung und Doppelstandards gegen den Staat Israel, Jüdinnen, Juden und als jüdische chiffrieren Menschen weltweit», wie es auf deren Website heisst.

Dabei wollten die Künstlerinnen und Künstler nicht zusehen, wie der Antisemitismus und «sein nicht minder gefährlicher Zwilling, der Antizionismus», immer präsenter würden. Unterstützt wird der Aufruf von rund tausend Personen, unter anderem von der Band Tocotronic und Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen).

Das «Hirschi» besteht seit 1979 als bekanntes Lokal für Alternativkultur.

Im Zuge der Umsetzung der Basler Trinkgeldinitiative erhält es dieses Jahr einen Förderbeitrag von 40'000 Franken vom Kanton. Insgesamt werden bei der Pilotausgabe der Programmförderung 14 Betriebe unterstützt, wie das Musikbüro Basel im Juli mitteilte.

Kommentare

User #74 (nicht angemeldet)

Sind es nicht eher die Leute von Hirscheneck, die im Rahmen der Pro palästinensische Bewegung vergessen die Hamas zu erwähnen? In keiner Demo habe ich gesehen dass jemand die grausame Tat der Hamas auch nur erwähnte….ich werde in diesem Lokal kein Fuss mehr setzen. Abgesehen davon würden die mich eh rausschmeissen weil ich die Dinge anders sehe als Sie. Intoleranz lässt grüssen.

User #754 (nicht angemeldet)

Wir sollten aufhören, alles zu politisieren. Auch mit Menschen anderer Ansichten kann man zusammensitzen.

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