Basler Kispi beschützt Notfall-Personal mit Security

Simon Binz
Simon Binz

Basel,

Wegen Drohungen, Beschimpfungen und Übergriffen gegen Notfall-Personal greift das Basler Kinderspital neu auf einen Sicherheitsdienst zurück.

Basler Kinderspital Security
Beim Basler Kinderspital werden im Notfall künftig Sicherheitsleute die Mitarbeiter beschützen (Symbolbild). - Getty

Das Wichtigste in Kürze

  • Eltern haben zuletzt vermehrt Personal der Notfallstation des Basler Kispi beschimpft.
  • Auf Wunsch der Mitarbeitenden wird nun ein Sicherheitsdienst eingesetzt.
  • Auch bei anderen Notfallstationen von Kinderspitälern sind Security im Einsatz.

Die Mitarbeitenden der Notfallstation des Basler Kinderspitals kommen nicht zur Ruhe. Seit Wochen ist die Station chronisch überlastet, immer wieder wird ein Aufnahmestopp verhängt. Auch Operationen wurden schon verschoben.

Wie das Regionaljournal Basel Baselland nun berichtet, hat sich die Situation ausserdem zuletzt auch in anderen Belangen zugespitzt. Demnach hätten in den letzten Wochen vermehrt Eltern der behandelten Kinder das Personal bedroht.

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Das UKBB reagiert deshalb mit einem Sicherheitsdienst. Man habe sich deshalb entschieden, jetzt in den Abendstunden und an den Wochenenden mit Security zu arbeiten, erklärt Martin Bruni, Sprecher des Kinderspitals, gegenüber SRF.

Beschimpfungen und Bedrohungen an der Tagesordnung

Bruni betont, dass das Sicherheitspersonal auf «ausdrücklichen Wunsch» der Mitarbeitenden eingesetzt werde. «Die letzten Monate haben sie sich nicht mehr sicher gefühlt bei der Arbeit. Das Ausmass an Übergriffen hat massiv zugenommen.»

Demnach seien Beschimpfungen und Bedrohungen an der Tagesordnung. Zu später Stunde sei die Situation besonders schlimm, lange Wartezeiten würden die Nerven der Eltern strapazieren, sag Bruni.

Basel Kinderspital Notfall
Das Universitäts-Kinderspital beider Basel muss wegen Beschimpfungen und Drohungen von Eltern einen Sicherheitsdienst engagieren. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS

Der notwendige Einsatz des Sicherheitsdienst bezeichnet der Mediensprecher weiter als «bedenklich» und hofft, dass sich die Situation im Sommer wieder entspannt und die Security nicht mehr benötigt würden.

Er appelliert zudem für mehr Verständnis und Nachsicht der Eltern: «Wir arbeiten nach bestem Wissen und Gewissen.»

Sicherheitsdienste in Zürich und Bern schon im Einsatz

Eltern die Notfallpersonal beschimpfen, ist offenbar aber nicht nur ein baslerisches Problem, sondern ein Schweizerisches Phänomen. Am Kinderspital Zürich kommt deshalb schon seit mehreren Jahren auf dem Notfall das Sicherheitspersonal zum Einsatz.

«Das Sicherheitspersonal ist sehr wichtig, beruhigt in den richtigen Momenten und sorgt dafür, dass unser Pflegepersonal seiner regulären Arbeit nachgehen kann», erklärt Georg Staubli, Chefarzt der Notfallstation des Zürcher Kinderspitals in dem Beitrag von SRF. Seit der Zusammenarbeit gebe es weniger Auseinandersetzungen mit Eltern, betont er.

Zürcher Kinderspital
Am Dienstag wurde das neue Kinderspital in Zürich-Lengg nach sechs Jahren Bauzeit eingeweiht; es öffnet am 2. November seine Türen. (Symbolbild) - Keystone

Anders sieht es im Kinderspital Bern aus – dort kommt es trotz jahrelangen Einsatzes eines Sicherheitsdienstes immer wieder zu schwierigen Situation, heisst es dort. «Verbale Gewalt und unangenehme Situationen» würden für das Personal beinahe zur Tagesordnung gehören.

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