Basler Zeitung: So viele Zeitungen verkauft Christoph Blocher

Luca Ferrari
Luca Ferrari

Basel,

Der Verkauf der «Basler Zeitung», deren Miteigentümer Christoph Blocher ist, an Tamedia ist fix. An deren Stelle treten zahlreiche Lokalmedien. Damit ist jeder achte Schweizer Teil des Medienimperiums des SVP-Übervaters.

Christoph Blocher mit Tamedia-Verwaltungspräsident Pietro Supino an der Medienkonferenz von Mittwochnachmittag.
Christoph Blocher mit Tamedia-Verwaltungspräsident Pietro Supino an der Medienkonferenz von Mittwochnachmittag. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die «BaZ» gehört nun Tamedia.
  • SVP-Doyen Christoph Blocher eignet sich stattdessen zahlreiche Lokalmedien an – vom Boden- bis zum Genfersee.
  • Dahinter würden wirtschaftliche, nicht politische Gründe stehen.

Lange wurde gemunkelt, jetzt ist es besiegelt. Die Zeitungshaus AG (früher BaZ Holding AG), welche zu einem Drittel Christoph Blocher gehört, verkauft die «Basler Zeitung» an den Zürcher Verlag Tamedia. An deren Stelle treten das «Tagblatt der Stadt Zürich», die Gratisanzeiger «Furttaler» und «Rümlanger», sowie die Westschweizer Anzeigeblätter «Lausanne Cités» und «GHI».

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Medieninvestor Christoph Blocher im Interview - Nau

Mit diesem Deal, welchen die Wettbewerbskommission noch absegnen muss, baut Blocher sein Medienimperium aus: 1,1 Millionen Leser – also jeder achte Schweizer Bürger – erhält nun jede Woche Post des SVP-Übervaters.

Die Genfer Gratiszeitung «GHI» (149'000), das Tagblatt der Stadt Zürich (110'000) und die «Wiler Nachrichten» sind dabei die drei grössten Blocher-Medien.

Die BaZ wird innerhalb des Tamedia-Konzerns offenbar eine starke Stimme erhalten.
Die BaZ wird innerhalb des Tamedia-Konzerns offenbar eine starke Stimme erhalten. - Keystone

Wirtschaftlicher Entscheid

Vor fast sechs Jahren übernahm Blocher die «Basler Zeitung». Ziel: Die Strahlkraft der Zeitung solle verstärkt werden. Mit dem Verkauf an Tamedia gilt das Projekt nun offiziell als fehlgeschlagen. «Dieses Konzept ist gescheitert», sagt Blocher an der Medienkonferenz. Es sei die wirtschaftliche Entwicklung und die Zeitung müsse halt Gewinn machen.

Dass hinter dem Deal eine Ausweitung seines politischen Einflusses stehe, dementiert der Medien-Mogul. In seinen neuen Lokalmedien soll es um die Schule im Dorf gehen, nicht um Schweizer-Politik, sagt Blocher gegenüber Nau. «Da muss auch niemand meinen, ich sei ein sturer alter Bock.»

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