Basler Zeitung: So viele Zeitungen verkauft Christoph Blocher
Der Verkauf der «Basler Zeitung», deren Miteigentümer Christoph Blocher ist, an Tamedia ist fix. An deren Stelle treten zahlreiche Lokalmedien. Damit ist jeder achte Schweizer Teil des Medienimperiums des SVP-Übervaters.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «BaZ» gehört nun Tamedia.
- SVP-Doyen Christoph Blocher eignet sich stattdessen zahlreiche Lokalmedien an – vom Boden- bis zum Genfersee.
- Dahinter würden wirtschaftliche, nicht politische Gründe stehen.
Lange wurde gemunkelt, jetzt ist es besiegelt. Die Zeitungshaus AG (früher BaZ Holding AG), welche zu einem Drittel Christoph Blocher gehört, verkauft die «Basler Zeitung» an den Zürcher Verlag Tamedia. An deren Stelle treten das «Tagblatt der Stadt Zürich», die Gratisanzeiger «Furttaler» und «Rümlanger», sowie die Westschweizer Anzeigeblätter «Lausanne Cités» und «GHI».
#Tamedia übernimmt die Basler Zeitung und verkauft mehrere Anzeiger-Beteiligungen an die Zeitungshaus AG https://t.co/rv5iP7PPu7
— Tamedia (@Tamedia) April 18, 2018
Mit diesem Deal, welchen die Wettbewerbskommission noch absegnen muss, baut Blocher sein Medienimperium aus: 1,1 Millionen Leser – also jeder achte Schweizer Bürger – erhält nun jede Woche Post des SVP-Übervaters.
Die Genfer Gratiszeitung «GHI» (149'000), das Tagblatt der Stadt Zürich (110'000) und die «Wiler Nachrichten» sind dabei die drei grössten Blocher-Medien.
Wirtschaftlicher Entscheid
Vor fast sechs Jahren übernahm Blocher die «Basler Zeitung». Ziel: Die Strahlkraft der Zeitung solle verstärkt werden. Mit dem Verkauf an Tamedia gilt das Projekt nun offiziell als fehlgeschlagen. «Dieses Konzept ist gescheitert», sagt Blocher an der Medienkonferenz. Es sei die wirtschaftliche Entwicklung und die Zeitung müsse halt Gewinn machen.
Dass hinter dem Deal eine Ausweitung seines politischen Einflusses stehe, dementiert der Medien-Mogul. In seinen neuen Lokalmedien soll es um die Schule im Dorf gehen, nicht um Schweizer-Politik, sagt Blocher gegenüber Nau. «Da muss auch niemand meinen, ich sei ein sturer alter Bock.»