Baufirma verspricht Häuser – und baut diese nicht fertig!
Ein Bauskandal um unfertige Häuser und verschwundene Gelder führt in der Zentralschweiz zu Ermittlungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Bauskandal um unfertige Häuser und verschwundene Gelder wird neu aufgerollt.
- Das Obergericht heisst eine Beschwerde gegen ein eingestelltes Verfahren gut.
- Rund 200'000 Franken sollen bei Bauprojekten nicht wie geplant verwendet worden sein.
Der von SRF Investigativ im Sommer 2024 aufgedeckte Bauskandal geht in die nächste Runde. Im Kanton Zug müssen die Strafverfolger eigentlich eingestellte Ermittlungen wieder aufnehmen, wie das dortige Obergericht laut SRF entschieden hat.
Bei einem Mehrfamilienhaus in Schüpfheim LU bestehe der Verdacht, dass rund 200'000 Franken zweckentfremdet wurden. Zahlungsaufträge hätten Bezeichnungen anderer Bauprojekte getragen oder es sei kein Zusammenhang mit dem eigentlichen Projekt zu erkennen, so das Gericht.
Betroffene hoffen auf Aufklärung
Erich Renggli, einer der betroffenen Bauherren, der unter den Beschwerdeführern ist, äussert sich hoffnungsvoll: «Ich hoffe, dass man nun richtig hinschaut und untersucht, was mit unserem Geld gemacht wurde», sagt er.
Neben der damaligen Geschäftsführerin der Baufirma Cogespro ist auch ein Notar sowie der Architekt involviert. Zu einer Anzeige kam es ursprünglich unter anderem, da es auf der Baustelle nicht vorwärtsging. Letzterer weist die Vorwürfe von sich. Er habe bei der Firma nur als Techniker fungiert und keinen Zugang zur Buchhaltung gehabt, erklärt er SRF.
Anklage im Kanton Bern
Auch im Kanton Bern gibt es Neuigkeiten. Dort hat die Staatsanwaltschaft mit Blick auf ein anderes Bauprojekt Anklage gegen den Architekten und die ehemalige Cogespro-Geschäftsführerin erhoben.
Die Beschuldigten sollen zwischen 2015 und 2017 rund 60'000 Franken veruntreut haben. Der Architekt bestreitet die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.