Baustelle des ersten Windparks im Kanton Waadt wird lahmgelegt
Das Wichtigste in Kürze
- In Saint-Croix (VD) wird der erste Windpark gebaut.
- Unbekannte beschädigten Baumaschinen und zerstachen Reifen.
- Mittlerweile hat Romande Energie Sicherheitsmassnahmen ergriffen.
Aufgeschlitzte Pneus, Beleidigungen und Blockaden: Der Bau des ersten Windparks im Kanton Waadt in Sainte-Croix hat vergangene Woche unter chaotischen Zuständen begonnen.
Romande Energie und weitere beteiligte Unternehmen wollen Strafanzeige erstatten.
Die vorübergehend gestoppten Bauarbeiten würden in Kürze wieder aufgenommen. Dies sagte David Sohrabian, Kommunikationschef von Romande Energie.
Der Auftakt der Vorbereitungsarbeiten erfolgte am vergangenen Mittwoch nach einer langen juristischen Auseinandersetzung. Im März hatte das Bundesgericht dem Projekt grünes Licht erteilt. Der Windpark wird seit mehr als zwanzig Jahren von Gegnern bekämpft, die eine Verschandelung der Landschaft anprangern.
Ingenieure und Experten wurden bedroht
Die Ankunft der Bagger hat die Spannungen wieder angeheizt. In der Nacht auf Donnerstag beschädigten Unbekannte Baumaschinen, zerstachen die Reifen mehrerer Fahrzeuge und durchtrennten eine Hydraulikleitung von Baggern.
Am Donnerstagabend wurden die Ingenieure und Experten des Projekts nach einer Informationsveranstaltung mit der Bevölkerung beleidigt und bedroht.
«Wir haben uns immer friedlich verhalten und werden dies auch weiterhin tun. Aber ich kann verstehen, warum sich die Leute aufregen. Sie haben die Erde abgetragen und Dutzende von Bäumen gefällt, die mehr als hundert Jahre alt sind. Meiner Meinung nach kommt die Aggression von der Seite von Romande Energie: Wer Wind sät, wird Sturm ernten», sagte er.
Bühler zweifelte das Urteil des Bundesgerichts vom März an, wonach die Windstromproduktion jederzeit den Marktbedarf decken kann. Bei Windstille sei dies nicht möglich. «Dieses Urteil ist Unsinn, und es ist äusserst gefährlich, wenn sich das höchste Gericht auf Unsinn stützt», sagte er.
Romande Energie hat inzwischen Sicherheitsmassnahmen ergriffen, damit die Bauarbeiten fortgeführt werden können. Das Unternehmen richtete einen internen Krisenstab ein, um die Arbeiter auf der Baustelle zu unterstützen.
Der Stromerzeuger wird Strafanzeige erstatten, ebenso wie die von diesen Vorfällen persönlich betroffenen Auftragnehmer und Mitarbeiter. Die Baustelle wird rund um die Uhr überwacht. Die Kantonspolizei wird Tag und Nacht regelmässig Kontrollgänge durchzuführen.